U-Verlagerung Schneider

Rüstungsindustrie, Waffen- und Munitionsproduktion, Munitionsanstalten, Tanklager, Depots, U-Verlagerungen etc.
blacknoir
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Beitrag von blacknoir » 25.11.2014 12:51

So, nach langem Warten und recherchieren (Frank Baranowski hat sich nicht im Bereich Wubbertal beschäftigt) hier nun das Video zum Schneider (und zum Bunker am Neumarkt):

https://www.youtube.com/watch?v=RXRmXQhwlSk

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 26.11.2014 13:19

... das ist ein Urbex-Video - unter einer Quelle verstehe ich etwas anderes...

Mike

blacknoir
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Beitrag von blacknoir » 26.11.2014 13:58

Hallo Mike,


das Video ist von mir und die im Video dargestellten Informationen sind aus folgenden Quellen (bzw. nicht, weil keine genannte Quelle den "Schneider" behandelt hat):

Wichert
CIOS, BIOS, FIAT
Dorschbericht(e)
Harris Liste
Befestigungsanlagen und Bunker im Dritten Reich (Robert Jurga)
Rüstungsproduktion in der Mitte Deutschlands 1929 - 1945 (Frank Baranowski)


Wie ich im Video auch sagte, konnte mir das Stadtarchiv in Wuppertal NULL Informationen liefern...

Daher ja auch mein Interesse speziell am Schneider, falls jemand noch weitere Quellen für mich hat, wäre ich dankbar, aber die im Video genannten Informationen sind also stand meiner Recherchen...

Sollte ich mich geirrt haben, werde ich natürlich gerne die Informationen ins Video aufnehmen und es erneut vertonen...

Dieses ist auch ein Hobbyprojekt, keine Wissenschaftliche Abhandlung...

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Beitrag von matthias45 » 26.11.2014 20:27

blacknoir hat geschrieben: Wie ich im Video auch sagte, konnte mir das Stadtarchiv in Wuppertal NULL Informationen liefern...
Oder die wollten nicht.
Das gleiche Problem hast Du in vielen Stadtarchiven.
Die wollen die unrühmliche Vergangenheit unter den Teppich kehren.

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Beitrag von blacknoir » 26.11.2014 20:53

Ja, dafür war Wuppertal ja bekannt, nur wenn es soviele "Fakten" gibt, muss es entweder eine Quelle gegeben haben - oder es ist einfach nur eine Story...

Aktuell wüsste ich auch nicht, wo ich jetzt noch weiter suchen könnte, oder besitzt hier jemand das Buch über das KZ Kemna?

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Beitrag von MikeG » 26.11.2014 21:52

Moin!

Ich komme dann mal auf nicht ganz unerhebliche Fragen zurück:

1.) Wo genau taucht denn diese UTV "Schneider" nun überhaupt in einer zuverlässigen Primärquelle auf (genaue Quellenangabe/Signatur und ein Zitat wäre schön)?

2.) Wie kommt es zu der Erkenntnis, dass es sich bei der gezeigten Anlage um diese UTV handelt? Oder ist das nur eine Vermutung?

Mike

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Beitrag von blacknoir » 26.11.2014 22:00

Hallo Mike,

genau das ist ja meine Eingangsfrage und der Text in meinem Video dazu lautet wie folgt, dass es sich dabei um "Schneider" handelt oder überhaupt eine UTV habe ich ja in Frage gestellt...

Eine Primärquelle habe ich nicht gefunden, nur wenn Du mal auf die Seite der Unaussprechlichen schaust, siehst Du dort tonnenweise Informationen (ohne Quellenangabe)...


Daher habe ich das Video mit folgenden Informationen vertont:


Der uns als U-Verlagerung Schneider bekannt gewordene Felsenkeller warf während unserer Recherchen viele Fragen auf. In dem Decknamenverzeichnis deutscher unterirdischer Bauten des zweiten Weltkriegs von Hans Walter Wichert taucht diese Anlage nicht auf. Eine Online-Recherche lieferte uns den Firmennamen Wagner & Co. welche dort Dichtungen sowie Isolier- und Dichtband hergestellt haben soll.

Dieses erschien uns ein wenig dürftig um als kriegswichtiger Rüstungsbetrieb deklariert zu werden, zumal der Schneider ein Fisch ist und folgen wir dem Schema für Tarnnamen von U-Verlagerungen hätten wir für den ehemaligen Brauereikeller einen anderen Namen erwartet...

Eine Recherche im Archiv der Stadt Wuppertal war erfolglos, CIOS, FIAT und BIOS-Berichte lieferten auch keine brauchbaren Ergebnisse.

Nachfragen in gängigen Foren waren leider auch erfolglos und die online verfügbaren Informationen wurden mit Bezug auf eine Primärquelle in Frage gestellt.

Auf einigen Seiten wurde von Plastik verabeitender Produktion berichtet, vermutlich aufgrund der herumliegenden Plastikschnipsel. Ich habe diese näher in Augenschein genommen und die Schnipsel waren alle noch weich und biegbar und sahen auch nicht nach 70 Jahre der Witterung ausgesetzt aus. Laut Wikipedia lief die Ploymerchemie aber erst ab 1950 wirklich an.

Online kam auch der Firmenname Wagner & Co auf. Die Firma Wagner & Co hat es als Rüstungsbetrieb auch gegeben, allerdings war diese in Rhula in Westthüringen und stellte unter anderem Uhrwerkszünder zusammen mit der Mühlhäuser Gerätebau GmbH her.

Was der Schneider nun wirklich war, wissen wir nicht

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Beitrag von MikeG » 27.11.2014 07:54

Moin!

Das Stadtarchiv dürfte da auch der falsche Ort sein. Im Archiv des zuständigen Bergamtes dürfte sich da eher etwas finden lassen (wenn das überhaupt jemals eine UTV war). Auch der Bestand Rü des Bundesarchivs (liegt in Berlin) könnte ggf. Aufschluß geben.

Mike

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Beitrag von Nerd » 27.11.2014 18:47

Ich könnte mir vorstellen, daß eine Primärquelle bei der Bahn existiert. Deren Gleise führen über das unterirdische Bauwerk - da muß die Bahn eigentlich was drüber haben - falls nicht aus der Bauzeit, zumindest später (ab den späten 50er Jahren wurden solche Bauwerke alle mal ordentlich aufgemessen).

Eine Firma Wagner ist direkt nebenan. Als ich die nächste Einfahrt hochlief, stand ich vor einem Firmengebäude mit diesem Namen. Ob die Firma im Krieg so neuzeitlichen bunten Kuntsstoff hergestellt hat, halte ich anhand der bisherigen (Nicht-)Quellen auch nicht für bewiesen.

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Beitrag von MikeG » 28.11.2014 05:21

Moin!

Die Bahn ist, was Aufbewahrung älterer Sachen betrifft, nicht besonders vielversprechend - da muss man sehr großes Glück haben.

Dass da eine Firma Wagner nebenan sitzt, würde eher die Vermutung eines LS-Stollens stützen - eine UTV auf dem eigenen (bombengefährdeten - darum geht es ja bei UTV) Gelände oder gleich daneben halte ich für höchst unwahrscheinlich.

Wie wär's denn, wenn Du die Leute mit Ihrer Website einfach mal nach der Quelle fragst?

Mike

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