Leca Betonwerk Max Oelting in Pinneberg

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Deichgraf63
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Leca Betonwerk Max Oelting in Pinneberg

Beitrag von Deichgraf63 » 16.01.2014 18:42

Hallo,
relativ abgelegen zwischen Oeschebüttel und Hennstedt gibt es am Wegesrand seltsame Ruinen, deren ursprünglicher Zweck mir nicht bekannt sind.
Da sind massive Bauwerke aus Beton bei, ähnlich wie Silos, aber irgendwie alles sehr massiv gebaut, schon seltsam. Auch unten wirkt das für mich fast wie Bunker bzw. Schutzbauwerk.
Ich kenne das dort schon seit Jahrzehnten, aber immer nur als Ruinen.
Inzwischen wurde ein Teil der Bauwerke (Halle) von einem Reiterhof renoviert und wieder genutzt bzw. erweitert. Der Rest war vor einiger Zeit noch vorhanden.
Bleibt noch anzumerken, dass die Ruinen ganz oben auf einem Hügel mit Weitblick liegen und daneben eine mit Wasser zugelaufene große Kuhle liegt. Die muss damit nicht unbedingt was zu tun haben, weil es etwas weiter die Ziegelei Hennstedt gab, mit Tonkuhlen im Umkreis.
Das einzige, was mir einfällt, wäre ein Kalksandsteinwerk. Aber so miserabel an das Straßennetz (nach Norden nur ein Spurweg durch den Wald) angebunden? Diese Art Betonsilos passen auch nicht dazu, finde ich.
Meine Suche im Internet war fast erfolglos: es gab mal eine Chronik Oeschebüttel von 1976 und dieses eine Bildchen fand ich im Internet: http://www.meinestadt.de/oeschebuettel/ ... ?id=402241
Leider finde ich momentan keine eigenen Fotos, die müsste ich eigentlich irgendwann mal gemacht haben.
Hat jemand eine Idee oder Kenntnis?
MfG Deichgraf63


[edit: Titel geändert und Thema verschoben • redsea]
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Djensi
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Beitrag von Djensi » 17.01.2014 08:33

Moin,

ich meine das dort eine Zement- oder Kalksandsteinfabrik gewesen ist, oder ein Zulieferer für eben diese Fabrikation. Ich hab in einem anderen Forum darüber mal etwas vor längerer Zeit gelesen, erinnere aber nicht mehr die Einzelheiten. Vielleicht finde ich noch was.

Grüße
Djensi

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Beitrag von Djensi » 17.01.2014 09:13

So jetzt ging es doch schneller:

Auf dem Gelände befand sich in den 60/70ger Jahren ein Werk zur Herstellung von Grob- und Ofenkeramik, die Leca-Werke.
In der Vorstellung des Amtes Kellinghusen heißt es dazu für den Ort Oeschebüttel:

In den Jahren 1960/70 sicherte die Gewinnung von Leca (hochwertige Grobkeramik) 70-80 Personen ihre Arbeitsplätze

Begünstigt durch den Umstand, dass im Kreis Steinburg einige Rohstoffpotenziale vorhanden sind (Quelle: http://www.schleswig-holstein.de/Umwelt ... onFile.pdf )
Da steht nämlich:
Kreis Steinburg
Der Anteil von Flächen oberflächennaher mineralischer
Potenzialgebiete an der Gesamtfläche des Kreises
beträgt 6,5 Prozent, wovon allein 4,4 Prozent als Kleivorkommen
ausgewiesen sind. Die Mächtigkeit der anstehenden
Massenrohstoffe schwankt zwischen nur wenigen
Metern (Krempe) und mehreren Zehnermetern
(Lägerdorf). Bei den in der Karte dargestellten mineralischen
Rohstoffen handelt es sich um Potenzialgebiete
insbesondere in folgenden Bereichen:
_ Bokelrehm – Wacken (Ton),
_ Silzen (Sand / Kies),
_ Oeschebüttel (Ton),_ Wrist (Sand / Kies),
_ Lägerdorf (Kalkstein),
_ Krempe (Ton



Also zusammengefasst Reste eines ehemaligen Kermaikwerkes.

Grüße
Djensi

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Beitrag von Deichgraf63 » 17.01.2014 09:15

Hallo Djensi,
Du hast mich auf die richtige Spur gebracht. Laut dieser http://hof-hollenbek.de/historie.html Internetseite von dem Reiterhof nebenan handelt es sich um das "ehemalige Leca Gelände".
Möglicherweise gehörte das Areal zu dem Leca Betonwerk Max Oelting in Pinneberg.
Das Unternehmen stellte in den sechziger und siebziger Jahren in großem Stil Betonfertigelemente aus diesem Gemisch von Blähton und Beton her. Um 1980 war Schluss, heute befindet sich auf dem Gelände an der Flensburger Straße ein Einkaufszentrum und Gewerbegebiet.
Über dieses Leca Betonwerk ist im Internet fast nichts zu finden, es gibt nur noch eine Grundstücksgesellschaft Max Oelting.
MfG

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Beitrag von Deichgraf63 » 16.02.2014 17:30

Hallo,
heute konnte ich von diesem Objekt mal ein paar Bilder machen. Die mehr ebenerdigen Betonbauwerke waren allerdings bereits abgerissen worden. Höhe des Objektes auf den Bildern schätze ich auf etwa 18 Meter.
MfG
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Findegil
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Beitrag von Findegil » 04.12.2016 17:09

Moin.

Meine Erinnerung:
An die auf den Fotos dargestellten Hochbauten schloß sich nach Norden hin ein schwarzer Drehofen von max. 100 m Länge an. Die Zufahrt zum Werk war befestigt, im Norden erfolgte die Fortsetzung als unbefestigter Waldweg. Einen Teich auf der westlichen Seite der Straße habe ich seinerzeit nicht bemerkt. Es fuhren offene graue oder graugrüne LKW mit sehr hohen Bordwänden und der Aufschrift „Leca“ (Schriftart wohl „lateinische Ausgangsschrift“). Wo sie gefahren sind, fanden sich oft kleine leichte tonige Kügelchen von 1 bis 3 cm Durchmesser.

Meine Interpretation:
Einen Teich habe ich nicht bemerkt, wird zu der Zeit wohl eine Tongrube gewesen sein. In dem Werk wurde sicherlich Blähton produziert und zur weiteren Verarbeitung per LKW abtransportiert. Offen bleibt die Frage, womit die Heizenergie erzeugt wurde.
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