Unbekannte Stellung bei Schöppingen?

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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Leif
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Unbekannte Stellung bei Schöppingen?

Beitrag von Leif » 11.11.2005 09:57

Hallo.
Ich laß im Dahl nach, da stieß ich auf Seite 14 oben auf folgenden Satz: "Das könnte ich in der Nähe der Wendepunkte der Mosquitos bei unserer Funkmeß-Stellung bei Schöppingen feststellen."

Seite 22, Ziffer 28: "Neben der Naxos-Stellung auf dem Isenbügel konnte auch schon die vorgesehene Stellung bei Schöppingen eingerichtet werden. Hier hatte ich zuerst Bedenken, wegen der Nähe der aktiven Funkmeß-Geräte. Es erwies sich aber, daß die Naxos-Geräte nur dann gestört wurden, wenn sie direkt auf aktive Geräte gerichtet wurden."


Ist einem dazu etwas bekannt?

Viele Grüße,
Leif

petzolde
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Beitrag von petzolde » 11.11.2005 13:30

Der Schöppinger Berg liegt ca. 2 km nordöstlich von Schöppingen und ist mit 158 m einer der höchsten Berge im Münsterland - also ideal für weite Rundumsicht und Beobachtung. Kommt das in Frage?
gruß EP

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Leif
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Beitrag von Leif » 11.11.2005 14:19

Hallo.
Ha, jemand mit ausgeprägten Ortskenntnissen ;)

Für Naxos ist der Berg sehr gut, für die Funkmeßstellung eher schlecht. Hintergrund ist der, daß das Naxos, bzw. ein Empfangssystem am Besten von hohen Punkten eingesetzt wurde. Bei Funkmeßgeräten, die zu der damaligen Zeit ja keine/kaum Ausblendemöglichkeiten für störende Festzeichen hatten, ist eine Aufstellung auf dem höchsten Punkt eher ungewöhnlich. Jägerleitstellungen, die "passiv" arbeiteten, konnten also wiederum auf Berge gestellt werden.

Darf ich Dich mal an folgenden Beitrag verweisen: viewtopic.php?t=4424

Viele Grüße,
Leif

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 12.11.2005 10:08

Damit würde der Schöppinger Berg ja dem gleichkommen, was der Isenbügel oberhalb Kettwig, der Winterberg oberhalb Sprockhövel, die Hocheltener Höhe oberhalb Elten oder der Michelberg bei Bad Münstereifel, besser Mahlberg darstellen.

Alles markante Erhebungen, von welchen aus FuMB betrieben wurde.

Grüße, Eric
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EricZ
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Beitrag von EricZ » 08.01.2006 09:48

Moin,

der Schöppinger Berg rag aus dem umgebenden Flachland heraus, wie eine beinahe alpine Gebirgskette. Heute stehen im Bereich des "Kamms" natürlich reihenweise Windkraftanlagen.
http://www.wdr.de/online/politik/windkr ... orama.html
Bei dieser Panorama-Aufnahme erkennt man leider nicht die beeindruckende Sicht, schade.

Die Rundumsicht ist ähnlich beeindruckend wie die vom Isenbügel und die vom Mahlberg.
Leider stimmte gestern die Fernsicht nicht, so daß ich mir keinen Eindruck davon machen konnte, wie weit man sehen kann.
Dafür lagen dort oben noch an einigen Stellen größere Mengen Schnee und man kan ein modernes Kunstwerk "Er macht seine Engel zu Winden" bedienen...


Was ich natürlich auch hier nicht finden konnte bzw. gefunden habe sind Reste der alten Naxos-Stellung (wie auch?), geschweige denn Reste von der Funkmeßgeräte-Stellung, die Dahl in seinem Buch erwähnt.
Ich frage mich, warum er hier auf dem Schöppinger Berg Sorge wegen möglicher Störungen durch benachbarte Funkmeßgeräte hatte, am Isenbügel dieser Aspekt trotz der Nähe der Stellung Heidschnucke für ihn keine Rolle gespielt hat.
Möglicherweise kann das doch nur mit der Position von Horch und Funkmeßstellung zueinander und deren Hauptwirkungsrichtung zu erklären sein.

Vielleicht kriegen wir es ja noch heraus. :holy:

Beste Grüße, Eric
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Beitrag von petzolde » 08.03.2006 21:51

Auf dem Schöppinger Berg gibt es 4 gut eingezäunte Bereiche: Ausgehend von der Straße Schöppingen - Horstmar (Engel mit 4 Winden) zunächst ein Wasserwerk, dann ein kleiner umzäunter Bereich, dessen Zweck ich noch nicht erkennen konnte.

Es folgt die ehem. niederländische Station, derzeit mit offenem Tor.

Etwa 1 km weiter nördlich liegt ein umzäunter und derzeit wohl landwirtschaftlich genutzter Bereich, an dessen Zaun das Bundesvermögensamt auf einsturzgefährdete Bunker hinweist. Insgesamt erweckt diese Anlage den Eindruck, sie sei deutlich älter als die Bundeswehr. Ein Foto von diesem Bunker gibt es auf der Homepage zur niederländischen Station.
Mit stellt sich daher die Frage, ob auf dem Schöppinger Berg zwei Flächen von den Niederländern genutzt wurden, oder ob hier Bilder vertauscht wurden und nur eine Fläche niederländisch war?
gruß EP

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nordfriese
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Beitrag von nordfriese » 22.12.2012 20:12

Moin!

Ich hole mal diesen "Uralt-Thread" wieder hervor...

Beim Blättern in alten Ausgaben des "Jägerblatts" fand ich diesen Suchartikel:
"Jägerleitstelle/Funkstelle 'Klein-Erika' in der Nähe von Legden. Aufgrund eines
Nachtjagderfolges besuchte ein RK-Träger mit einem silbernen BMW-Cabrio
die Stellung und bedankte sich bei der Belegschaft für die Unterstützung."

Legden ist nur 10 km von Schöppingen entfernt. Vielleicht hat besagte Stellung
etwas mit der unbekannten Stellung bei Schöppingen zu tun.

Gruss aus NF!
Rolf
"Whatever you do, don't mention the war." (Basil Fawlty)

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Schöppinger Berg

Beitrag von Blueeye2307 » 02.12.2013 21:31

in Schöppingen war eine niederländische Nike-Squadron stationiert. Nike bestand generell aus zwei Bereichen IFC - dem feuerleitbereich und der LCA (launching controll area, Abschussbereich. diese bereiche waren generell räumlich voneinander getrennt (meist etwa 2km).

ich selbst komme aus legden und kenne die ehemaligen anlagen schöppingen noch recht gut. War übrigens selbst computer operator und switchborder bei einer deutschen nike einheit.

übrigens. die anfrage an das jägerblatt seinerzeit kam von mir;) inzwischen weiss ich,dass es in legden ein fluko gewesen ist, gelegen etwa drei km östlich legden an der k33 Legden-Osterwick. meinem kenntnisstand nach war legden mit dem fliegerhorst güterloh verbunden.

ein häufiger wendepunkt für bomber war im dreieck osterwick-billerbeck-coesfeld,der ja genau dem blickfeld von schöppingen entspricht.

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Würzburg-Riese

Beitrag von Blueeye2307 » 30.12.2013 19:04

Hallo allerseits:)

Zu diesem Thema stieß ich auf folgende Seite:

http://www.rquirk.com/cdnradar/cor/chapter13.pdf

dort ist unter anderem ein Würzburg -Riese zu sehen, der in Horstmar gestanden haben soll, vermutlich ist der Schöppinger Berg aber die bessere Ortsbeschreibung. Auf der letzten Seite ist ein Bild von einer Oboe Stellung, die nach der Besetzung durch die Briten dort etabliert wurde.

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