Panzersperre im Pustertal

Westwall, Atlantikwall, Neckar-Enz-Stellung, Ligne Maginot und andere Befestigungslinien und -anlagen
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Jerry
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Panzersperre im Pustertal

Beitrag von Jerry » 08.02.2013 19:51

Wenn man von Lienz über Silian ins Pustertal fährt, kommt man 3km nach der Grenze zu einer Panzersperre. Von der anderen Seite fällt gar nix auf. Diese Sperre und der dazugehörige Bunker und weitere im Tal stammen aus der Zeit Mussolinis. Teile dieser Sperranlagen wurden nach dem Krieg teilweise weiter instandgehalten.

Wie hat diese Sperre ausgesehen? Sicherlich war das Gelände vor der Mauer tiefer, aber jucken 50-60to Stahl eine einfache Betonmauer? Ging es nur darum die Panzer zu bremsen und dann zu bekämpfen?
Oder sah die Sperre aus wie hier?

Ich stelle mir immer die Frage warum die Sperre soweit den Hang rauf geht. Wann kippt bzw. kippte ein Panzer der damaligen Zeit um. Im Netz sind keine Angaben zu finden, ich vermute, daß ein LeoII erst bei ca. 35° Grad nervös wird. (ich lasse mich gerne berichtigen) Der Hang an der Panzersperre hat ca. 40-45°.
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MikeG
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Beitrag von MikeG » 08.02.2013 23:32

Moin!

Die etwa 35 Grad seitlicher Kippwinkel würde ich auch für etwas realistisch halten.

Generell ging es bei den Sperren in der Schweiz fast immer darum, den Feind durch Einrichtungen wie Höckerlinien, Mauern, Gräben etc. so weit zu bremsen, dass ein sinnvolles Bekämpfen aus den zur Sperranlage gehörenden Stellungen heraus möglich bzw. möglichst erfolgreich würde.

Mike

hollihh
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Beitrag von hollihh » 09.02.2013 18:58

MikeG hat geschrieben:Generell ging es bei den Sperren in der Schweiz fast immer darum, den Feind durch Einrichtungen wie Höckerlinien, Mauern, Gräben etc. so weit zu bremsen, dass ein sinnvolles Bekämpfen aus den zur Sperranlage gehörenden Stellungen heraus möglich bzw. möglichst erfolgreich würde.
Moin,

das gilt nicht nur in der Schweiz, sondern ist eigentlich ein Grundsatz bei Sperren.

Die Querneigung sollte - z.B. beim Leopard - 30° nicht überschreiten, beim T 72 sollen es 25° gewesen sein. Dann kippen die aber noch nicht um...

:mrgreen:

Gruß

Holli

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Beitrag von Yellow » 09.02.2013 21:20

Moin!

Das Kernthema hierbei ist der Winkel, bei dem die Waffenanlage noch bedienbar/funktionsfähig und wirksam ist. Überschlägig dürfte der Leo2 bei 50° noch nicht umkippen, aber der Richtbereich macht da bei weitem nicht mit.

Eike

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Beitrag von Jerry » 10.02.2013 12:32

Klingt alles logisch, auch der "Arbeitswinkel" bis 30°. Wenn ich mich an meine Ausbildung richtig errinnere, hat der Motor eine Trockensumpfschmierung die auch nur bis 30° zuverlässig arbeitet (was nicht heißt daß der Motor gleich stehenbleibt).
Aber das sind moderne Panzer!
Die Sperre wurde in den 40ern erbaut, die damaligen Panzer waren schmäler und müßten entsprechend eher kippen (abhängig vom Schwerpunkt).
Warum also wurde die Sperre soweit in den Hang verlängert?
So ne Mauer bremst zwar einen Panzer, aber keinen Gebirgsjäger!

Saska
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Beitrag von Saska » 10.02.2013 22:46

Hallo

Als wenn diese Mauer keine Fahrzeuge oben am Hang aufhalten soll, dann kann es ja nur noch um Fusstruppen sprich Infanterie gehen. Das Kuriose daran ist aber, dass die Mauer sogar in dieser Form einer angreifenden Truppe eine gewisse Deckung und somit Schutz bieten würde. Das passt somit nicht wirklich.

Ich vermute eher, dass diese Sperre nicht vollständig ist. Panzersperren waren oft zusammen mit Infanteriehindernissen angelegt. Die fehlen hier völlig. Viele Teile des Vallo Alpinos wurde ja aufgrund des deutschen Vetos damals nie vollständig fertiggebaut und ich vermute das dies hier der Grund ist warum die Sperre nicht vollständig ist, denn wie schon berichtet würde sie in der Form wenig Sinn machen.

Grüße Saska

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