Frage dazu: Wer von den Bunkerspezialisten weiss zu dem Bunker näheres und inwieweit sind die Literaturbestände da (nicht) einbezogen?Reine Sachlichkeit
Bibliothek ist kein Architektur-Monument
Wo andernorts eine Architektur der großen Geste bemüht wird, setzt der Bund in Frankfurt auf Bescheidenheit und Funktionalität für seine nationale Bibliothek. Am Schnittpunkt zweier Verkehrsadern im Norden der Stadt präsentiert sich bereits jetzt - acht Monate vor der feierlichen Einweihung mit viel Polit-Prominenz - der Neubau der Deutschen Bibliothek in all seiner Sachlichkeit. Zwei Drittel des "Bücherspeichers und Arbeitshauses" (wie ihn Architekt Mete Arat nennt) ohnehin unter Tage versteckt, ist der 216 Millionen Mark teure Zweckbau alles andere als ein spektakuläres Architekturmonument.
Maximal sechs Geschosse hoch, paßt sich das moderne, schon in der ersten Hälfte der 80er geplante Gebäude gut in seine Umgebung ein. Eine Granitfassade, die nur spärlichen Einblick in eine Etage gewährt, schirmt das Gebäude von den starkbefahrenen Ausfallstraßen ab. Innen und zu den Rückseiten indes sorgt viel Glas für Transparenz und einen angenehmen Durchblick auf ein ruhiges, parkähnliches Villenviertel samt City-Skyline im Hintergrund.
Die Nüchternheit eines langgezogenen Doppelriegels für die Verwaltung, eines Kubus mit Sälen für Kongresse, Konzerte und Ausstellungen sowie eines lichtdurchfluteten Lesesaals zeugen vom Bemühen der Architekten, mit dem Bau "in keiner Weise eine symbolische Überhöhung" der Bibliothek anzustreben.
Für die architektonische Lösung verantwortlich zeichnet das Stuttgarter Trio Mete Arat, Gisela und Hans-Dieter Kaiser, das sich über den ungewöhnlich langen Zeitraum von rund 15 Jahren hinweg mit dem Bau und dem Bauherrn auseinandergesetzt hat. Aus einem vormals zweiten Platz beim ersten Wettbewerb (1982) machte das Team 1984 bei einer weiteren Wettbewerbsrunde einen Siegerentwurf. Die Arbeiten für das Haus aus Beton, Stahl und Glas sowie einen Innenausbau mit viel Metall und Holz (kanadischer Ahorn) wurden 1992 gestartet.
Wer künftig den Bibliotheksbau betritt - er beherbergt auch eine Tiefgarage (260 Stellplätze) sowie einen Atombunker mit autonomer Strom- und Wasserversorgung für 1200 Menschen -, der wird zunächst mit Kunst am Bau konfrontiert. Dann ist der Weg frei für die Suche nach einem der bislang 6,5 Millionen archivierten Druckwerke.
Ein Foto des Gebäudes liefert die google-Bildersuche ja schnell, aber "inneres" ist irgendwie nicht verfügbar.
Beste Grüße
Christian