MUN-Dp. für EUR 10,-

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
eclipse
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Beitrag von eclipse » 28.08.2004 18:09

Hi,

ich vermute mal, das Diorama stammt von einer aufgelösten Standortmunitionsniederlage. Früher wurden solche Dioramen zur Einweisung der Wachsoldaten verwendet.
Das Diorama weist schon einige Besonderheiten auf, insofern könnte das durchaus jemand wiedererkennen. Von dem mir bekannten ehemaligen Standortmunitionsniederlagen ist es aber keine, sorry.

steffen

Gast

Beitrag von Gast » 30.08.2004 09:05

Hallo,

hier nochmal 3 Detailfotos. Ich vermute auch, daß es sich hier um ein Einweisungsmodell für den Wachdienst handeln könnte.
Wollte gestern mal den Bayern-Viewer bemühen, komme aber nicht rein, da mein Browser nicht Java-fähig ist. Kann man dies mit einer einfachen Einstellung ändern?

Gruß, Süder
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Landmark117

Beitrag von Landmark117 » 30.08.2004 12:03

Hallo

Bei dem kleinen oliven Würfel auf dem zweiten Detailfoto handelt es sich mit sicherheit um einen dieser Betoncontainer mit Stahltüren in dem fertig Konfektionierte Munition für ein Ausbildungsschießen zum Abholen zwischengelagert wird, diese stehen auch immer auf zwei Betonbalken wie es im Model zu erahnen ist.
Bei den alten Munitionsbunkern ist die kleine Form mit nur einem Eingang durchaus gebräuchlich, ob diese für eine besondere Verwendung vorgesehen waren, weiß ich nicht.
Ein zweiter Zugang zum Gelände scheint auch üblich zu sein, bei unserer MunNdl war er an der selben Stelle, allerdings LKW befahrbar. Mutmaßend könnte man annehmen dieser wird benutzt um bei einer Befüllung im Krisenfall einen Stau zu verhindern.

Gruss aus Hamburg

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katschützer
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Beitrag von katschützer » 01.09.2004 15:13

Moin,
was mich noch wundert is, daß keinen INNEREN und ÄUSSEREN Bereich gibt. I kenn Mun-Dps nur so. Zumindest mit ner Maschendrahtzaun- (Moschndroahtzaun :lol: ) Schleuse am Haupttor. :?
mfg

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 01.09.2004 15:33

Doppelzäune sind bei den Standort-MuNis, die ich kenne, eigentlich eher selten. Ausnahme sind Sonderwaffenlager, bei denen der "innere Bereich" aber meist tatsächlich "innen" liegt und eher ein Depot im Depot ist, als daß man von "Doppelzaun" reden könnte. Klassische Doppelzäune kenne ich bei solchen Anlagen am ehesten noch von den Amis.

Ich finde eigentlich, daß das Modell bis auf wenige Details eine recht klassische StoMuNi zeigt.

Mike

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 01.09.2004 15:37

Ich vermute auch, dass es das Modell einer Standortmunitionsniederlage (Kein Mun-Depot) ist, welches für Ausbildungszwecke erbaut wurde. Es muss nicht ein 100 %iges Vorbild haben. In etwa waren die Standortmunitionsniederlagen so aufgebaut oder man nimmt den Mun-Teil eines Korpsdepot (Korpsdepots waren in den meisten Fällen zweiteilig, sieht man sehr gut bei Luftaufnahmen), der auch so ähnlich war. Reine Mun-Depots waren wesentlich größer.

eclipse
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Beitrag von eclipse » 01.09.2004 16:25

Hi,

was mir gerade noch auffällt:

Das kleine Häuschen neben dem Wachgebäude könnte ein Hundezwinger sein. Bei kleineren Standorten wurden die MunNiederlagen teilweise von privaten Wachdiensten mit Hunden bewacht. Zum Teil wurde auch tagsüber militärisch bewacht (mit 10+ Mann ;-)) und nachts kamen dann zwei verschlafene Leutchen vom privaten Wachdienst. Die Hunde waren dann tagsüber in einem Zwinger auf dem Gelände der MunNiederlage untergebracht.
Dies würde bedeuten, daß diese MunNiederlage zu einem kleineren Standort gehört. Daß es dort auch Bunker mit den "neueren" Toren gibt deutet für mich auf einen Standort mit Kampftruppen hin.

Der kleine Platz mit den roten Punkten hinter der Schranke könnte ein Löschwasserteich sein.

steffen

Gast

Beitrag von Gast » 01.09.2004 17:16

der bundeswehr-terminus für diese "bunker" ist übrigens munitionslagerhaus...
sofern es neubauten durch die bw sind, kommt es auch hin, denn die wandstärken dieser munitionslagerhäuser war nicht besonders dick.

zum modell selbst:
zum einen enthält es die wesentlichen merkmale, zum anderen fehlen aus meiner sicht (vielleicht geben die fotos es auch nicht wieder) entscheidene dinge bzw sind einige details nicht richtig dargestellt.
für eine richtige wachausbildung (besser sicherlich "wachbelehrung") fehlen die wege, die von den wachposten abzulaufen sind, hier zB der weg am zaun. auf den bildern konnte ich auch nicht die obligatorischen feldtelefonposten entdecken, diese waren dann meistens auch durch eisenbahnbohlen gegen beschuß gesichert.
dann fehlen feuerlöschteiche, es gab dann meist verteilt über das gelände noch stellen mit feuerpatschen/feuerlöscher und hydranten.
seltsam ist auch die position der schranke.
ich kenne es eigentlich nur so, dass das tor stets geschlossen war und deshalb auch keine schranke erforderlich ist.
seltsam ist auch, das es keine bäume auf dem gelände selbst gibt.

aber dafür war es auch nicht so teuer...

eclipse
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Beitrag von eclipse » 01.09.2004 17:45

dwarslöper hat geschrieben:zum modell selbst:
zum einen enthält es die wesentlichen merkmale, zum anderen fehlen aus meiner sicht (vielleicht geben die fotos es auch nicht wieder) entscheidene dinge bzw sind einige details nicht richtig dargestellt.
für eine richtige wachausbildung (besser sicherlich "wachbelehrung") fehlen die wege, die von den wachposten abzulaufen sind, hier zB der weg am zaun. auf den bildern konnte ich auch nicht die obligatorischen feldtelefonposten entdecken, diese waren dann meistens auch durch eisenbahnbohlen gegen beschuß gesichert.
dann fehlen feuerlöschteiche, es gab dann meist verteilt über das gelände noch stellen mit feuerpatschen/feuerlöscher und hydranten.
seltsam ist auch die position der schranke.
ich kenne es eigentlich nur so, dass das tor stets geschlossen war und deshalb auch keine schranke erforderlich ist.
seltsam ist auch, das es keine bäume auf dem gelände selbst gibt.

aber dafür war es auch nicht so teuer...
Hallo,

Aus eigener Erfahrung einer ähnlich kleinen Standortmunitionsniederlage kann ich sicher sagen, daß nicht bei jeder solchen Anlage ein Postenweg am Zaun existiert hat. Da der Abstand zwischen Straße und Zaun nicht sonderlich groß ist kann bei entsprechendem Baumbewuchs der Zaun eigentlich überall eingesehen werden, so daß nur ab und an mal ein Abstecher an den Zaun (dann quer durch das Gelände) nötig war.

Die Postenwege sind speziell bei einer solch kleinen Anlage oft gar nicht genau festgelegt (oh Schreck, da war nicht jeder einzelne Schritt befohlen?) sonder es gab Streifen welche in unregelmäßigen Abständen für 15-20 min kreuz und quer durch die Anlage gewatschelt sind und sich danach wieder im warmen Wachhäuschen verkrochen haben. (Also weder ständige Bestreifung noch festgelegte Streifenwege).

Feldtelefone gab es bei uns auch keine sonder ganz moderne SEM-52 mit meist leeren Batterien ;-)

Als Feuerlöschteich würde ich den Bereich nach der Schranke vermuten, ist also da. Ansonsten waren meist an jedem Munitionshäuschen noch ein Feuerlöscher und/oder eine Patsch verfügbar. Das wars.

Daß keine Bäume zu sehen sind hat wohl den Grund der Übersichhtlichkeit. Ich würde einfach mal gedanklich einen nicht zu dichen Fichtenwald in der Anlage mir vorstellen.

Die Schranke finde ich übrigens auch etwas seltsam, aber vielleicht hat ein übereifriger Kasernenkommandant nach dem Motto "doppelt hält besser" verfahren.

Ich kann mir schwerlich vorstellen, daß jemand ein solches Diorama ohne direktes Vorbild erstellt. Ein Modellbauer der eine fiktive Anlage baut macht das sicher mit wesentlich mehr Liebe zum Detail.

steffen

Baum
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Beitrag von Baum » 01.09.2004 21:34

hallo,
als mit ziemlich viel Wachdienst geplagtem Ex-Greni kann ich eclipse nur beipflichten. Bei der "Mun-Lager-Wache" (so hieß es eben) wurden 2 Stunden lang die auf dem Modell dargestellten Zufahrtsstraßen zu den Bunkern abgeschlappt.
Zaunstreifen gab es keine, auch nicht bei der "Kasernenwache", außer es war der allseits beliebte "Natoalarm". Da wurde dann - es waren ja damals auch terroristische Zeiten - Zaunstreifen gelaufen.
An Feuerlöschteiche kann ich mich nicht erinnern.
Die Feldtelefone (so richtig zum kurbeln) waren an irgendwelchen Pfosten angebracht, ohne Schutz durch Eisenbahnschwellen.
Zur Bepflanzung: hier ist es sicher abhängig vom Alter des Lagers. Ich kann mich nicht mehr so genau erinnern, aber so dicht war die Vegetation nicht.
Ob Schranke oder nicht weiß ich leider auch nicht mehr so genau, könnte aber vorhanden gewesen sein.
Abschließend: eine Wachbelehrung am Modell hat - bei uns - nie stattgefunden. Der OvWa hat immer nur die rechtlichen Dinge wiederholt wie Warnschuß, Festnehmen etc. alles andere war Sache vom (S)Uffz.
Baum

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