Mehrzweckanlage (MZA) ( Tiefgarage )
- klaushh (†)
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Bettenbau in einer MZA
Moin, moin!
Die im vorangehenden Beitrag von Stefan mit "Bettgestell" bezeichneten Teile sind keine Bettgestelle!
Es sind tatsächlich nur die senkrechten Stützen. Diese hängen an der Decke mit einem erwa 30 cm lagen senkrechten Stück. Der Rest ist hochgeklappt und "oben" über Ketten miteinander verschraubt(!).
Wie ein praktischer Versuch gezeigt hat, ist das Lösen der Verschraubungen schwierig, da sie von jahrelangem (oder gar jahrzehntelangem) Dreck, Staub, Farbe und Oxidation überuogen sind. Außerdem hängen die Stützen so durcheinander unter der Decke, dass man schon lange suchen muss, bis man einen "Anfang" findet, um sie in die Senkrechte zu bringen. Auf dem Boden werden sie dann mit einem Schraubteller fixiert. An diese senkrechnten Stützen werden dann die drei oder auch vier "Bettenroste" eingehängt (nachdem man die richtigen gefunden hat, denn es sind nicht alle vier Etagen gleich).Zwischen die so entandenen Bettenreihen werden dann Plastikvoränge gehängt und fertig sind einzelne "Schlafzimmer".
Für den Einsatzfall denke ich, wird man sehr, sehr viele Stunden, viel Personal, Werkzeug und Leitern benötigen, um einige Hundert "Betten zu bauen".
Gruß
klaushh
Die im vorangehenden Beitrag von Stefan mit "Bettgestell" bezeichneten Teile sind keine Bettgestelle!
Es sind tatsächlich nur die senkrechten Stützen. Diese hängen an der Decke mit einem erwa 30 cm lagen senkrechten Stück. Der Rest ist hochgeklappt und "oben" über Ketten miteinander verschraubt(!).
Wie ein praktischer Versuch gezeigt hat, ist das Lösen der Verschraubungen schwierig, da sie von jahrelangem (oder gar jahrzehntelangem) Dreck, Staub, Farbe und Oxidation überuogen sind. Außerdem hängen die Stützen so durcheinander unter der Decke, dass man schon lange suchen muss, bis man einen "Anfang" findet, um sie in die Senkrechte zu bringen. Auf dem Boden werden sie dann mit einem Schraubteller fixiert. An diese senkrechnten Stützen werden dann die drei oder auch vier "Bettenroste" eingehängt (nachdem man die richtigen gefunden hat, denn es sind nicht alle vier Etagen gleich).Zwischen die so entandenen Bettenreihen werden dann Plastikvoränge gehängt und fertig sind einzelne "Schlafzimmer".
Für den Einsatzfall denke ich, wird man sehr, sehr viele Stunden, viel Personal, Werkzeug und Leitern benötigen, um einige Hundert "Betten zu bauen".
Gruß
klaushh
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Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!
Ah, ich sehe da Selbstversuche von Mike, Christel und der GZS. Hoffe, das ganze war auch erfolg- und lehrreich.
Gruß
Patchman
Gruß
Patchman
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- klaushh (†)
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Ich finde, wir waren doch recht erfolgreich
nach etlichen Stunden Arbeit und mit nur einer Leiter und zwei passenden Maulschlüsseln haben wir doch immerhin ein 12-Betten-Zimmer fast hinbekommen.
Nachdem wir nun ein durchtrainiertes Team ( = Toll, ein anderer machts) waren, hätten wir für die restlichen etliche Hundert Betten wohl nur noch ein paar Wochen benötigt
Trotzdem: Spass hat uns das ganze Unternehmen viel Spaß gemacht und lehrreich war es auch (sicherlich für beide Seiten)
Gruß
klaushh
nach etlichen Stunden Arbeit und mit nur einer Leiter und zwei passenden Maulschlüsseln haben wir doch immerhin ein 12-Betten-Zimmer fast hinbekommen.
Nachdem wir nun ein durchtrainiertes Team ( = Toll, ein anderer machts) waren, hätten wir für die restlichen etliche Hundert Betten wohl nur noch ein paar Wochen benötigt
Trotzdem: Spass hat uns das ganze Unternehmen viel Spaß gemacht und lehrreich war es auch (sicherlich für beide Seiten)
Gruß
klaushh
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Re: MZA Stresemannstrasse
Hallo Patchman,patchman hat geschrieben:Dabei liegen die Eingänge dazu ganz offen mitten auf dem Gehweg
diese Gitter habe ich auch gesehen, als Nicht-Berliner waren sie mir zwar verdächtig, ich habe sie aber tatsächlich der U- oder S-Bahn zugerechnet.
Mit "Bettgestelle" habe ich mich wirklich ungenau ausgedrückt; natürlich sind das nur die senkrechten Stützen. Senn ich mir wie von klaushh beschrieben den ganzen Tiefgaragendreck und -schmier vorstelle, dazu den Salzeintrag in Winterzeiten, na dann wirklich viel Spaß beim Aufbau und später bei der Nachtruhe im Trainings- oder Papieranzug...
Ich habe mal irgendwo einen Film gesehen (war es unter http://www.schutzbauten-stuttgart.de?), in dem die MZA unter dem Stuttgarter Hauptbahnhof teilweise einsatzfertig gemacht wurde. Es wurde 1 Auto herausgeschleppt, das Betriebsgeschoss geöffnet, die Drucktore geschlossen, die Schleusen in Betrieb genommen, einer hat geduscht und es wurden eben auch Betten aufgebaut.
Die Bettgestelle wurden Teil für Teil aus dem Betriebsgeschoss herausgetragen, viele Hände beteiligten sich offensichtlich über Stunden am Aufbau - und am Schluss standen vielleicht 24 Betten. Man denke sich aus, was passiert, wenn die 4500/3 = 1500 Betten in dieser Anlage aufgebaut werden müssen.
Grüße
Stefan
- derlub
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Re: MZA Stresemannstrasse
Das (teilweise ungewollt amüsante) Filmchen gibts es hier:sjwhn hat geschrieben:Ich habe mal irgendwo einen Film gesehen (war es unter http://www.schutzbauten-stuttgart.de?), in dem die MZA unter dem Stuttgarter Hauptbahnhof teilweise einsatzfertig gemacht wurde. Es wurde 1 Auto herausgeschleppt, das Betriebsgeschoss geöffnet, die Drucktore geschlossen, die Schleusen in Betrieb genommen, einer hat geduscht und es wurden eben auch Betten aufgebaut.
http://www.schutzbauten-stuttgart.de/pa ... k/srbd.php
- klaushh (†)
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Moin, moin!
Noch ein Gedanke zum Thema "Bettenbau" in einer MZA:
Sowohl ein selbst mitgemachter Versuch zum Bettenbau, als auch der oben genannte Stuttgarter Film zeigen den enormen Zeitbedarf.
Es ist doch beruhigend zu wissen, dass man mit einer Spannungszeit von bis zu einem halben Jahr rechnete!
Nur, was ist, wenn sich der böse Feind nicht daran hält? Wird dann gegen ihn ein Ordnungswidrikeitenverfahren eingeleitet?
Doch mal fernab von jeder Polemik: wie soll man sonst wohl derartig viele Betten platzsparend lagern und möglichst einfach und schnell aufbauen?
Gruß
klaushh
Noch ein Gedanke zum Thema "Bettenbau" in einer MZA:
Sowohl ein selbst mitgemachter Versuch zum Bettenbau, als auch der oben genannte Stuttgarter Film zeigen den enormen Zeitbedarf.
Es ist doch beruhigend zu wissen, dass man mit einer Spannungszeit von bis zu einem halben Jahr rechnete!
Nur, was ist, wenn sich der böse Feind nicht daran hält? Wird dann gegen ihn ein Ordnungswidrikeitenverfahren eingeleitet?
Doch mal fernab von jeder Polemik: wie soll man sonst wohl derartig viele Betten platzsparend lagern und möglichst einfach und schnell aufbauen?
Gruß
klaushh
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Nur mal so'n Gedanke dazu: Inwiefern hätten nicht auch die Schutzsuchenden mit anfassen können/sollen.klaushh hat geschrieben:Moin, moin!
Noch ein Gedanke zum Thema "Bettenbau" in einer MZA:
Sowohl ein selbst mitgemachter Versuch zum Bettenbau, als auch der oben genannte Stuttgarter Film zeigen den enormen Zeitbedarf.
Es ist doch beruhigend zu wissen, dass man mit einer Spannungszeit von bis zu einem halben Jahr rechnete!
Nur, was ist, wenn sich der böse Feind nicht daran hält? Wird dann gegen ihn ein Ordnungswidrikeitenverfahren eingeleitet?
Doch mal fernab von jeder Polemik: wie soll man sonst wohl derartig viele Betten platzsparend lagern und möglichst einfach und schnell aufbauen?
Gruß
klaushh
Denn das erste was man macht, ist doch Schließen der Tore und Auffüllen der Betriebsstoffe/Lebensmittel usw. Parallel wird dann wohl auch schon mit dem Bettenaufbau begonnen. Wenn aber die Zeit davor nicht ausreicht um alle Betten aufzubauen, warum nicht den Rest unter Mithilfe der Insassen. Mit den nun vorhandenen helfenden Händen kann die Arbeit deutlich schneller beendet werden und die Insassen sind vor allem erst einmal abgelenkt.
Und das hätte dann sicher auch einen positiven Einfluss auf die eh schon gespannte Atmosphäre im Bunker.
Gruß
Patchman
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- klaushh (†)
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Moin, moin!
Sicherlich hätten Schutzsuchende mit anpacken können beim Bettenbau! Es hätten sich wohl auch Freiwillige gemeldet.
Aber, ich bitte doch zu bedenken: gerade zum Beginn der Belegung waren die Schutzsuchenden vermutlich recht aufgereg und hätten sich möglicherweise u.a. über fehlende Liegemöglichkeiten erregt. Außerdem sehr ich eine einfache Platzfrage: die MZA wäre sicher bis an den Rand des zulässigen Gesamtzahl gefüllt worden. Ein Drittel davon wären sofort in die Liegeräume geschickt worden und hier hätten sich sicher die aktiven Bettenbauer und die Klugschnacker gegenseitig im Wege gestanden.
Kein Zweifel, mit einer disziplinierten Masse Mensch hätte man sicher recht ordentlich den Bettenbau betreiben können. Insofern bin ich allerdings pessimistisch und glaube, dass in den in der Einrichtung befindlichen Liegeräumen chaotische Verhälltnisse geherrscht hätten.
Ein klassischer Unteroffizier hätte hier vielleicht Wunder wirken können.
Hat man eigentlich in irgendeiner MZA jemals im größeren Ausmaße den Bettenbau geprobt?
Gruß
klaushh
Sicherlich hätten Schutzsuchende mit anpacken können beim Bettenbau! Es hätten sich wohl auch Freiwillige gemeldet.
Aber, ich bitte doch zu bedenken: gerade zum Beginn der Belegung waren die Schutzsuchenden vermutlich recht aufgereg und hätten sich möglicherweise u.a. über fehlende Liegemöglichkeiten erregt. Außerdem sehr ich eine einfache Platzfrage: die MZA wäre sicher bis an den Rand des zulässigen Gesamtzahl gefüllt worden. Ein Drittel davon wären sofort in die Liegeräume geschickt worden und hier hätten sich sicher die aktiven Bettenbauer und die Klugschnacker gegenseitig im Wege gestanden.
Kein Zweifel, mit einer disziplinierten Masse Mensch hätte man sicher recht ordentlich den Bettenbau betreiben können. Insofern bin ich allerdings pessimistisch und glaube, dass in den in der Einrichtung befindlichen Liegeräumen chaotische Verhälltnisse geherrscht hätten.
Ein klassischer Unteroffizier hätte hier vielleicht Wunder wirken können.
Hat man eigentlich in irgendeiner MZA jemals im größeren Ausmaße den Bettenbau geprobt?
Gruß
klaushh
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Inwiefern man es erprobt hat kann ich nicht sagen, aber zumindest wurde in der MZA Pankstraße vor Inbetriebnahme des Bahnhofes die Betten mal komplett aufgebaut. Vermutlich ne Stellprobe. Danach ist sowas nicht mehr bekannt geworden. Jedoch muss man zu den Betten der Pankstraße auch sagen, dass diese wohl auch viel leichter aufzubauen sind als die in der Stresemannstraße.klaushh hat geschrieben:Hat man eigentlich in irgendeiner MZA jemals im größeren Ausmaße den Bettenbau geprobt?
Ansonsten gab es mal nen Bericht aus der Schweiz. Da hatte man mal versucht, die Schutzanlage im Sonnenbertunnel (Luzern?) herzurichten. Die Übung musste abgebrochen werden, weil man feststellte, das Theorie und Praxis zu weit auseinander lagen. Und Knackpunkt dabei sollen u.a. auch die Masse an Betten bzw. deren Aufbau durch die begrenzte Zahl an Helfern gewesen sein.
Gruß
Patchman
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