Lokalisation diverser Ln-Kompanien

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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Horst 45
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Lokalisation diverser Ln-Kompanien

Beitrag von Horst 45 » 22.09.2015 10:36

Seid herzlich gegrüßt
und für Eure Integrationshilfen bedankt.

Ich stehe vor einem Wust von Fragen, weil ich
die Einsatzorte von div. Ln-Kompanien während
des WW2 genauer bestimmen möchte.

Darum hänge ich eine Auflistung an,
die nach Zeit, Kompaniebezeichnung und meinem
aktuellen Kenntnisstand differenziert.

Vielleicht kann ja einer von Euch die eine oder
andere Ortsbestimmung präzisieren?

Vielleicht aber auch kann diese Auflistung itgendwie
nützlich sein.

Schaut doch einmal darüber - bitte.

Freundlich grüßt
Horst 45
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SES (†)
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Beitrag von SES (†) » 22.09.2015 19:43

Hi Horst,
Thanks the list, please see:
http://www.ww2.dk/ground/ln/ln3.html
and
http://www.ww2.dk/ground/ln/ln351.html
and
http://www.gyges.dk/FunkAufk%20org%20de ... er%204.pdf
slide 3 and 4.
All the Kp. were Funk Horch related.
For Urville I found this:

The most important achievement, however, was the destruction by ninety-nine heavy bombers, dropping 509 tons of bombs, of the station at Urville-Hague near Cherbourg. This was the headquarters of the German Signals Intelligence Service in north-western France. The photographic interpretation report, afterwards found to be singularly accurate, stated that the station was completely useless, and the site itself rendered unsuitable for rebuilding. The destruction of this intelligence station had a powerful influence on the battle which began two days later, and was certainly one of the main reasons why the enemy's reaction in the air on 'D Day' and afterwards was so slight.

The name of the site was Castor

mfg
SES

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nordfriese
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Beitrag von nordfriese » 26.09.2015 16:14

Moin!

Wo der Stab der III./2 (Luftnachrichten-Funkhorch-Abteilung)
lag, weiss ich leider nicht. Vielleicht auch in Braunschweig
und nicht in der Eifel?
http://www.ww2.dk/ground/ln/ln2.html

Nach meinen Informationen lag die 9./LN-Rgt Ob.d.L. Mitte 1940
bei Trouville, im Dörfchen Callenville. Bunker und Antennen-/
Mastsockel sind dort heute noch vorhanden. Das soll aber nicht
heissen, dass die Einheit keinen Ableger in Paris gehabt haben
könnte. Auch der Pariser Bereich hatte einige Funkaufklärungs-
einheiten der Luftwaffe.

Wie die 4./38 dort hineinpasst, weiss ich leider nicht. Könnte
es sich um die 9./38 handeln (Lesefehler?), denn die 9./ war
im LN-Regiment 38 die Funkhorch-Kompanie?

Mindestens ab etwa Mitte '41 wurde bei Urville-Nacqueville Funk-
aufklärung durch die 8./LN-Rgt 3 "Legion Condor" durchgeführt.
Die Einheit soll im Bereich, etwa einen Kilometer südlich des
heutigen Strandes, direkt südlich der Ortschaft, gelegen haben,
wenn meine Infos stimmen. Auch noch Mitte '42 soll die Einheit
dort gewesen sein.
Zur Zeit des D-Day war die 8./ angeblich an drei Standorten. Der
erste Zug lag im Bereich von Cherbourg (wahrscheinlich Urville-
Nacqueville), der zweite Zug bei Cambrai und der dritte Zug im
Bereich von Rennes.
Ich vermute, dass sich die 8./ nicht aus Frankreich hinausbewegt
hat und die anderen "Auslandsaufenthalte" nicht mit dieser Ein-
heit durchgeführt wurden.

Über die Funkaufklärung der Luftwaffe in Bulgarien, Ungarn,
Griechenland und Russland habe ich leider recht wenig.

Karl-Otto Hoffmann erwähnt in seinem Buch eine "W-z.b.V."
(Wetterfunkempfangsstelle - zur besonderen Verwendung; Wetter-
funkempfangsstelle war eine Tarnbezeichnung für Aufklärungs-
stellen) in Budapest ab 1938 (Ich habe irgendwo gelesen, dass
die Soldaten anfangs noch zur Tarnung in Zivil ihren Dienst
versahen). Die Einheit könnte nach einer Kriegsgefangenenver-
nehmung der Alliierten in "Jiricana, bei Budapest" gelegen
haben (den Ort habe ich leider nicht gefunden).
Desweiteren soll es einen Heerespeiler in/bei Kecskemet gegeben
haben, der von der Luftwaffe mitgenutzt wurde.

In Sofia soll es eine "Ln-Funküberwachungskompanie z.b.V. 2"
gegeben haben, in Burgas war eine Hilfspeilstelle und in
Nessebar lag ein WIM-Trupp (Windmessstelle - Tarnbezeichnung
für eine Stellung der Funkmessbebeobachtung (FuMB)).
In Varna lag 1943 die "Funküberwachungsstelle 'MOVEX'" und 1944
die "Funküberwachungsstelle 'Barbarossa'". Es könnte sich um die
selbe Einheit handeln, die nur ihre Bezeichnung geändert hat.

Zu Griechenland habe ich nur, dass die meisten Soldaten der
"WO-313" aus Palermo (I) nach Griechenland gegangen sein sollen,
um dort Aufklärung zu betreiben. Datum unbekannt.

Zu Russland habe ich bzgl. Luftwaffe gar nichts.

SES hat ja schon etwas über das LN-Rgt 351 gepostet.
Die 12./ soll in Tiefenstein gewesen sein. Das ist jedoch nicht
im Westerwald, sondern bei Idar-Oberstein (oder gibt es noch ein
Tiefenstein im Westerwald?).
Die 14./351 soll in Altenhundem gelegen haben. Ich vermute aber,
dass sich die Einheit zu der Zeit in Richtung Süden abgesetzt hat.
Gleiches gilt wohl für die 11./.
In einem Bericht habe ich einmal gelesen, dass mindestens ein
TICOM-Team nach dem LN-Rgt 351 in Südbayern/Östereich gesucht
haben soll.
https://de.wikipedia.org/wiki/Target_In ... _Committee


Ich hätte da einmal eine Frage.
Ist bekannt, welche Ausbildungsrichtung HBvL durchlaufen hat?

Im Bereich "Funk-Horch" gab es Sprechfunkaufklärer (Fremdsprache?),
Telegrafieaufklärer (Morseausbildung), aber auch die "technische
Aufklärung" (Erfassen von z.B. flugzeuggestützen Ausstrahlungen,
wie etwa Bord-Boden-Radargeräten).

Gruss aus NF!
Rolf
"Whatever you do, don't mention the war." (Basil Fawlty)

Horst 45
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Lokalisierung diverser Ln Regimenter

Beitrag von Horst 45 » 26.09.2015 22:51

Ganz herzlichen Dank,

Sei ganz herzlich bedankt für die Fülle von Infos, die Du
mir gegeben hast.

HBvL war Fremdsprachler - Spanisch, Franzosisch, Englisch,
Italienisch in Wort und Schrift - mit Auslandserfahrung (7 1/2 Jahre)
Er hatte ein Dolmetscherdiplom für Englisch.

Natürlich kann ich für die Kompanie-Bezeichnungen auf HBvL´s
Bescheinigung keine Hand ins Feuer legen. Aber die "4./Ln Reg 38"
ist zweifelsfrei zu erkennen. Es könnte durchaus sein, dass hier
etwas verschleiert wurde oder auch nur ein Tipp-Fehler vorliegt.

HBvL führt in seinen Aufzeichnungen aus, dass er 1940 in Urville
stationiert wurde, auch dass er, nach dem das Napoleonische Fort 1944
in Grund und Boden bombardiert worden war, nach Rennes "zu seinem Stab"
abgeordnet wurde.

Ich denke mir, dass er, nachdem er auf sich gestellt nach
Deutschland zurückgekehrt ist, sich in Runkel (liegt am Fuße des
Westerwaldes an der Lahn) zurückgemeldet hat.

Ich stelle gerade mit Blick auf die mir folgende Generation/en ein
Dossier zusammen, dass auch die schriftlichen Ausführungen von HBvL
enthält und später in die Gesamtgeschichte der L-Familie eingearbeitet
werden soll. SES interessiert sich für das Kapitel "HBvL 1939 -1945"
Du auch? Ich wäre ganz sicher sehr froh darüber, wenn jemand es läse
und dabei auf grobe Fehler achtete. Meine Domäne ist das Militärische
nämlich nicht.
Ich hänge die besagte Bescheinigung an.
Sei nachhaltig bedankt und freundlich gegrüßt

Horst 45
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Beitrag von nordfriese » 27.09.2015 08:01

Moin!

Danke für die Infos!

Das mit dem Napoleonischen Fort liest sich interessant
und der Standort Rennes passt ja auch irgendwie ins
Konzept.

Gruss aus NF!
Rolf
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Beitrag von nordfriese » 28.09.2015 08:58

Moin!

Da habe ich eines übersehen:
http://www.ww2.dk/ground/ln/ln38.html

4.-6./Ln.Rgt.38 aufgestellt 10.41(?):
4./Ln.Rgt.38 aufgestellt aus 9./Ln.Rgt.38

Wenn die 4./ aus der 9./ aufgestellt wurde, dann dürfte
die sich auch mit Funk-Horch beschäftigt haben.

Beim Datum sollte man etwas vorsichtig sein.
Deshalb das "(?)"...

Gruss aus NF!
Rolf
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