[geklärt] Irgendwo in Sachsen oder Sachsen Anhalt

Hier landen die inzwischen gklärten (und somit nicht mehr ungeklärten) historischen Fotos.
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katschützer
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Beitrag von katschützer » 22.04.2008 20:48

Moin,

zumindest schaut es auf dem ersten Bild so aus, als ob die Übersteighindernisse des dunklen Zauns zum Betrachter hin zeigen. Die Krane etc müssten also IN dem umzäunten Bereich stehen.

Nur so angemerkt. Kann natürlich auch sein, daß jemand die Zaunpfähle verbogen hat.


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Buddelflink
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Beitrag von Buddelflink » 22.04.2008 21:48

katschützer hat geschrieben:Moin,
zumindest schaut es auf dem ersten Bild so aus, als ob die Übersteighindernisse des dunklen Zauns zum Betrachter hin zeigen. Die Krane etc müssten also IN dem umzäunten Bereich stehen.
Nur so angemerkt. Kann natürlich auch sein, daß jemand die Zaunpfähle verbogen hat.
Ja und nein.
In der "Zone" war es üblich, daß die "Abweiser" nach innen zeigten- wie gesagt- der Postenpilz rechts im Bild steht auch innerhalb- sonst würde der Posten ja außerhalb der Liegenschaft stehen.
Was in der Bw auch unüblich ist- zum Glück; auf NVA Liegenschaften liefen die Posten meist zwischen einem Innen- und Außenzaun entlang der Liegenschaft. Hierbei betrug der Abstand zwischen den Zäunen etwa 2-3 Meter. :cry: Das war ganz schön öde und nicht nur im Nachhinein betrachtet nicht die beste Lösung, der Posten selbst konnte diesen bereich nämlich auch nicht so ohne weiteres verlassen.
Bei den WGT Liegenschaften (wie diese hier) war da des öfteren mehr Platz zwischen.
Büttner hat geschrieben: Sieht nach zweigleisiger elektrifziierter Bahnstrecke aus die parallel zwischen Zaun und Portalkranlage entlang geführt ist.
Das deckt sich mit alten DDR- bzw. Top50 Karten. Obwohl in diesem Teilstück die Markierung "dreigleisig" auftaucht, was mich sehr verwundert. Muß ich doch nochmal dort halten...

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redsea
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Beitrag von redsea » 23.04.2008 01:44

Buddelflink hat geschrieben:
Büttner hat geschrieben: Sieht nach zweigleisiger elektrifziierter Bahnstrecke aus die parallel zwischen Zaun und Portalkranlage entlang geführt ist.
Das deckt sich mit alten DDR- bzw. Top50 Karten. Obwohl in diesem Teilstück die Markierung "dreigleisig" auftaucht, was mich sehr verwundert. Muß ich doch nochmal dort halten...
Also aus der Luft sieht die Strecke ebenfalls nach (zumindest ursprünglich) dreigleisig aus, plus dem dahinter liegenden Gleisanschluss. Allerdings scheint es auf den Luftbildern auch so, als wären zwei der drei Gleise bereits zurück gebaut. Sicher ist die Strecke daher in den alten Karten als dreigleisig ausgewiesen. Wenn man dann davon ausgeht, dass die spätere eingleisige Strecke auch erst später elektrifiziert wurde, so würde das auch die einseitig der Strecke liegenden längeren Masten begründen. Im weiteren Verlauf ist ein Abzweig in nord-östl. Richtung erkennbar. In solchen Bereichen findet man oft einen erheblich höheren Mast, auf dessen Spitze ebenfalls eine Leitung geführt wird. Dies würde begründen, weshalb der rechte Mast im Foto länger ist, als die anderen. Ein Beispielfoto muß ich erst noch rauskramen, poste es aber noch.

Gruß redsea

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redsea
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Beitrag von redsea » 23.04.2008 02:01

Hier nun als Beispiel mal einer dieser höheren Masten, wie sie oft im Bereich von Weichen bzw. Streckenabzweigungen zu finden sind. Aber bitte fragt mich jetzt nicht warum und wieso, denn da muß ich leider passen. :cry:

Gruß redsea
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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 23.04.2008 09:21

Hmmm, sind das nicht diese Masten, an denen meist die Ausgleichsgewichte hängen, um die Oberleitung gespannt zu halten? Die stehen ja meist am Beginne oder Ende einer E-Strecke oder eines weiteren Gleises, z.B. an Bahnhöfen, Abzweigen usw.
Wenn, dann sind diese Masten ja aus rein physikalischen Gründen (Hebelkräfte usw.) höher, oder?

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redsea
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Beitrag von redsea » 23.04.2008 10:31

Hallo kuhlmac,

guter Gedankenansatz, aber nein, es sind nicht die Masten mit den Gewichten zum Spannen der Leitungen. Auch sind diese Masten, zumindest die die ich kenne, nicht höher als die anderen. Um hier eine entsprechende Wirkung erzielen zu können, müßte man mit Hebelkräften arbeiten um die Spannkräfte zu potenzieren. Allein die Höhe des Mastes bewirkt dabei noch keine Veränderung. Ob ich über einen hohen oder niedrigen Mast umlenke, die Leitung bleibt immer mit den selben Kräften bzw. der selben Masse (Gewichtskraft) der "Spanngewichte" beaufschlagt.

Der Mast auf meinem Foto DSC_0043 steht direkt an der Strecke und ist nicht höher als die anderen. Leider habe ich hier keine Detailaufnahmen gemacht, aus denen hervor geht wie die Leitung durch diese 'an der Strecke stehenden Gewichte' gespannt wird. Aber Du hast Recht, dass diese Masten mit den Gewichten auch oder meist am Beginn bzw. Ende einer Strecke stehen (siehe anhängendes Foto), doch sind diese Masten eben wie gesagt nicht höher als die anderen Masten.

Aber ich möchte auch nicht zu sehr vom Thema abschweifen, obwohl ja doch interessant. ;) Ich stelle hier noch einen Ausschnitt des "hohen Mastes" ein und vielleicht haben wir ja den einen oder anderen Experten unter uns, der uns verraten kann, was für ein Leitungen auf diesen, sich in den Weichenbereichen aufgestellten höheren Masten geführt werden. Ich gehe mal davon aus, dass es sich auf Buddelflink's Fotos bei dem rechten Mast um genau einen solchen handelt.

Gruß redsea
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Beitrag von master » 23.04.2008 13:22

kuhlmac hat geschrieben:
Wenn, dann sind diese Masten ja aus rein physikalischen Gründen (Hebelkräfte usw.) höher, oder?
Hebelkraefte, ja.
Hoehere Masten, nein.

Der Hebel entsteht durch den unterschiedlichen Durchmessern der Rollen.

Fahrdraht, kleine Scheibe.
Gewicht, grosse Scheibe.

Beide verbunden.

Ist auf einem der Bilder gut zu erkennen.

Thomas

hollihh
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Beitrag von hollihh » 23.04.2008 14:11

Moin,

da werden aber wieder lustig einige Dinge durcheinander geworfen...

Die Masthöhe hat nichts mit den Radspannern zu tun - die seitlichen Zugkräfte wirken etwa in Höhe des Fahrdrahtes, da reicht theoretisch ein "normaler" Fahrleitungsmast aus.

http://www.rodgau-bahn.de/b_wei/2002.htm

Wäre der Mast höher und würde der Radspanner höher hängen (...was keinen Sinn macht), würde durch den längeren Hebelarm (=Mesthöhe) im Mastfuß ein wesentlich größeres Biegemoment herrschen.

Man nimmt häufig Gittermaste für die Radspanner, weil der größere Querschnitt des Mastes das Biegemoment besser aufnimmt und die Zugbelastung im Fundament besser verteilt wird.

Um die Zugkräfte im Fahrdraht zu erhöhen, nutzt man tatsächlich die unterschiedlich großen Raddurchmesser - das funktioniert ähnlich wie beim Fahrrad. Das Betongewicht ("Kekse") zieht an dem großen Durchmesser (wie das Bein an den Pedalen) und die kleine Rolle zieht am Fahrdraht (wie die Kette).

Bleibt für mich trotzdem die Frage, warum an dieser Stelle die 4 markanten Masten stehen.....


Gruß

Holli

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redsea
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Beitrag von redsea » 23.04.2008 21:43

Hallo holli & master,

genau das sag ich ja, also so ungefähr :holy:

Und auch für mich bleibt die gleiche Frage, warum an dieser Stelle diese vier markanten Masten stehen und was es mit dem markantesten 4. Mast auf sich hat, also der, der rechts im Bild steht?

Gruß redsea

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pigasus
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Beitrag von pigasus » 23.04.2008 22:34

OT-Anmerkung @ Katschützer und Buddelflink:
Nach innen gebogene Übersteighindernisse scheinen mir aber auch im Westen eher der Normalfall, was mich immer schon überrascht hat. Einen Fotobeleg habe ich natürlich nicht zur Hand, aber der sollte sich beschaffen lassen. Und Streifen zwischen zwei Zäunen war etwa bei Nike-Hercules auch normal und hochgradig unangenehm, gerade bei Nacht und Nebel mit den Schlagschatten der Scheinwerfer, bei denen die Streifen kaum noch etwas erkennen konnten (bei anderem Wetter brauchte unser Zug ja zum Glück nicht raus :-) ).

Christoph
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