[geklärt] Hochbunker und Kirche

Hier landen die inzwischen gklärten (und somit nicht mehr ungeklärten) historischen Fotos.
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redsea
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Beitrag von redsea » 11.06.2007 23:01

ruine13 hat geschrieben:(...) Ansonsten ist das wohl eine neugotische Kirche (...)
Hallo ruine13,

bist Du Dir da sicher?

Neugotisch ist, so denke ich, der Baustil mit diesen "Verschnörkelungen" und mehreren Türmchen wie sie die Kirche in Deinem Link besitzt.

Neuromanisch ist meines Wissens nach hingegen ein eher sachlicherer Baustil mit klaren geraden Strukturen. Die meisten dieser Türme haben oben bspw. an allen vier Seiten einen Gibel, allerdings nur optisch und nicht funktional. Das eigentliche Dach läuft von der Unterkante der Gibel zwischen den Gibeln spitz nach oben zu. Oder?! :?

Bei der gesuchten Kirche stehen ja drei dieser "optischen" Gibel noch.

Gruß redsea
Zuletzt geändert von redsea am 11.06.2007 23:18, insgesamt 1-mal geändert.

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 11.06.2007 23:04

Moin!

Bei Photoshop nenntsich das "Tonwertkorrektur", bei Paint Shop "Histogram" - wichtig ist, dass man das manuell macht und nicht automatisch. Ausserdem habe ich noch eine "unscharf maskieren" angwendet, um das Bild etwas zu schärfen.

Mike

hollihh
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Beitrag von hollihh » 12.06.2007 08:36

redsea hat geschrieben: Auffällig finde ich, dass er da so mitten auf die Wiese gesetzt wurde und wie es ausschaut auch sehr spät.
Moin,

mitten auf die Wiese ist gut - der Bunker und die Ruinen dürfte so ziemlich das Einzige sein, was dort überhaupt noch stehen geblieben ist.... Kirchen stehen relativ selten so allein in der Gegend herum. Erstaunlich ist der sehr gute, fast "jungfräulich" wirkende Zustand des Betonklotzes. Die Kirche hat ein vergleichsweise breites Querschiff. Den Baustil wurde ich auch eher als gotisch/neugotisch beschreiben. Interessant ist auch das Gebäude vor der Kirche (rechts) - ist das eine Seitenkapelle ?

Ich tippe mal, daß das Bild einige Jahre nach Kriegsende aufgenommen wurde. Auf der "Wiese" wird Gemüse angebaut, der Schutt ist anscheinend schon weitgehend entfernt worden.

Ich bin mal gespannt, ob es da eine Lösung gibt...

gruß

Holli

ruine13
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Beitrag von ruine13 » 12.06.2007 09:28

redsea hat geschrieben:Hallo ruine13,bist Du Dir da sicher?

Neugotisch ist, so denke ich, der Baustil mit diesen "Verschnörkelungen" und mehreren Türmchen wie sie die Kirche in Deinem Link besitzt.
Ich hatte bei Kirchenbau.de angefragt und diese Antwort bekommen:

"In der Sache vermute ich eine neugotische Kirche, ca. 1850 - 1900 erbaut,
die in einer größeren deutschen Stadt außerhalb der Altstadt für die
wachsende Bevölkerung im 19. Jh. erbaut wurde. Davon gibt es viele. Sie
müssen sich ein Steiles Dach auf Kirche und Turm dazudenken. Beides ist der
Kriegszerstörung zum Opfer gefallen, die das Umfeld prägt.
Der Landschaft nach tippe ich auf eine Stadt in der geographischen Mitte
Deutschlands, also grob zwischen Aachen und Berlin."

Die Masten am Turm sind wohl die Reste der kleinen Türmchen, der auf der rechten Seite gehörte wohl zu einem Turm ähnlich dem im Link. Wenn man sich dort den kompleten Dachaufbau wegdenkt, käme das schon hin (allerdings nicht vom Umfeld). Die Ortsangabe in der Antwort ist allerdings sehr grob.

Ich versuche mal, über das Histogramm etwas mehr aus dem Hintergrund herauszuholen.

Ich fürchte, das wird schwieriger als erwartet...

Gruß

Markus

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Beitrag von hollihh » 12.06.2007 12:57

Kichenbau.de hat geschrieben: Der Landschaft nach tippe ich auf eine Stadt in der geographischen Mitte
Deutschlands, also grob zwischen Aachen und Berlin."
.... :pruuust: die Aussage ist ein echter Kracher. Ich hätte das glatt für eine Moschee im Süden Kurdistans gehalten.

Aber ernsthaft : Die Einschätzung hinsichtlich des Baustiles, des Baugrundes und die zeitliche Einordnung fand ich sehr gut. "Landschaft" kann ich eigentlich gar nicht weiter erkennen. Ich bin mir nicht sicher, ob im Hintergrund eine "Mittelgebirgslandschaft" zu erkennen ist oder ob es sich nur um Bäume handelt. Auch aufgrund des einzelnen Ziegelbaus würde ich nicht zwingend auf Norddeutschland schließen (Ob die Kirche selbst aus Ziegeln gebaut wurde, vermag ich anhand des Bildes nicht zu erkennen). Die "Mitte Deutschlands" resp. des ehemaligen deutschen Reiches liegt noch etwas östlicher - es ist doch auch möglich, daß es sich um einen Kirchenbau im heutigen Polen handelt...


Gruß

Holli

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Beitrag von patchman » 12.06.2007 13:43

Also meiner Meinung nach ist das ne Kirche mit einen schmalen Mittelschiff und den Seitenschiffen, so dass sich der Grundriss eines Kreuzes ergibt. Das Ganze hat ein recht steiles Dach, deren Form erkennt man noch gut an den hellen Flächen am Turm. Der dürfte auch der einzige gewesen sein, sonst würde sich das Dach dort nicht abzeichnen. Die Dachkonstruktion des Daches dürfte auch die sein, welche man noch sehen kann, also kein hohes und spitzes Dach. Welche Funktion jedoch die "Masten" am Turm haben kann ich nicht erkennen.

So, ich hoffe ein wenig weitergeholfen zu haben.

Gruß
Patchman
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Beitrag von kuhlmac » 13.06.2007 11:52

Die Einschätzung hinsichtlich des Baustiles, des Baugrundes und die zeitliche Einordnung fand ich sehr gut. "Landschaft" kann ich eigentlich gar nicht weiter erkennen. Ich bin mir nicht sicher, ob im Hintergrund eine "Mittelgebirgslandschaft" zu erkennen ist oder ob es sich nur um Bäume handelt. Auch aufgrund des einzelnen Ziegelbaus würde ich nicht zwingend auf Norddeutschland schließen (Ob die Kirche selbst aus Ziegeln gebaut wurde, vermag ich anhand des Bildes nicht zu erkennen). Die "Mitte Deutschlands" resp. des ehemaligen deutschen Reiches liegt noch etwas östlicher - es ist doch auch möglich, daß es sich um einen Kirchenbau im heutigen Polen handelt...
Die Meinung teile ich prinzipiell auch, also zwischen Aachen und Berlin, meiner Meinung nach auch nördlich des Mains.
Denn das meinte der Antwortgeber wohl mit "Mitte Deutschlands", also nicht klassisch in Ost-West-Richtung, sondern Nord-Süd (und so dachte ich das mir auch). D'accord, Holli?
Also, sagen wir mal: Die Kirche steht grob im geographischen Nordwesten des alten Reiches bzw. in der Norddeutschen Ebene (die ja bis hniter das Urstomtal geht)

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Beitrag von ruine13 » 19.06.2007 21:44

Bingo! Kommissar Zufall hat mal wieder beste Arbeit geleistet, das ist St. Engelbertus in Mülheim-Eppinghofen, der Bunker ist der Mannesmann-WLS-Bunker an der Zinkhüttenstr.
Eigentlich wollte ich mir nur den bald abgerissenen Bunker in Oberhausen ansehen. Eine Arbeitskollegin erzählte dann von einem Bunker einer LS-Gemeinschaft in einigen Gärten gleich um die Ecke. Da dieser in Privatgärten liegt, musste ich natürlich jemanden fragen. Der Gartenbesitzer sammelte alte Postkarten, die er mir dann natürlich auch zeigen wollte und auf einer der ersten war die Kirche zu sehen. Zufälle gibt's...

Danke noch einmal an alle für das Miträtseln!

Gruß

Markus

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Beitrag von redsea » 21.07.2011 22:06

Hallo zusammen,

anhängend ein paar aktuelle Fotos des Bunkers. Den Aufklebern auf der Eingangstür und den Klingelschildern nach, wird er derzeit als Musikproberaum genutzt.

Viele Grüße

Kai
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