Google Earth: Ehemalige Atomwaffenlager

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
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derlub
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Beitrag von derlub » 19.06.2006 19:28

Nein, das war mal eine Nike-Launchingarea.
Gemeint ist bei Monabaur das Sonderwaffendepot Horressen.
Siehe hier: viewtopic.php?t=5914&highlight=horressen

CliffMcLane
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Ehemalige Atomwaffenlager

Beitrag von CliffMcLane » 19.06.2006 23:43

Dickes Kompliment @ maxxam (vor allem für das souveräne Umschiffen der Wo-waren-die-Franzosen- und der Wo-waren-die-Landsberger-Pershing-Klippen) :) :mrgreen: :) :mrgreen: :)

maxxam
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Beitrag von maxxam » 19.06.2006 23:49

Hi,

die Franzosen sind doch dabei:
Radolfszell, Horb, Villingen, Saarluis und Trier. Sind zwar schon etwas zugewachsen, aber doch noch erkennbar.

Gruß
maxxam

CliffMcLane
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Ehemalige Atomwaffenlager

Beitrag von CliffMcLane » 19.06.2006 23:53

@ maxxam: Mein ich doch. "Souveränes Umschiffen" = "Erfolgreiches Lösen des Problems". Das war schon ernst gemeint (also ich kenne Leute, die haben daran Monate lang herumgerätselt, wenn nicht Jahre).

CML

Borin

Beitrag von Borin » 20.06.2006 23:09

Hallo

Erstmal Danke @ maxxam für die Datei!!!

Da wir beim Thema Gloogle Earth sind:

Ich hab selber eine Menge placemarks zum Thema Korpsdepots, Flugplätze, Autobahnnotlandeplätze, NikeStellungen, Übungsplätze usw.

Datei handelt es zum Teil aus importierten Placemarks, z.B. von Goerigk jever uvm. zum anderen um selber gefundene Einrichtungen. (Dabei hat auch dieses Forum geholfen)

Ich schätze mal, dass es ungefähr 400 Einträge sind. Ich kann die Datei gerne hochladen bei Interesse. Ich wollte nur vorher nachfragen, da ein paar aktive Einrichtungen dabei sind. Da ich mir nicht immer die Mühe gemacht hab die Einrichtungen zu benennen bzw. weitere Nachforschungen anzustellen, kann ich die aktiven Standorte auch nicht rausnehmen, bzw. hab ich auch nicht die Zeit dazu.

Gast

Beitrag von Gast » 20.06.2006 23:42

@Borin: Bitte keine aktiven Standorte posten !

Danke, der Twinrider

Harry (†)

Beitrag von Harry (†) » 21.06.2006 00:04

Na dann nimm mal gleich die SAS wieder raus 8)

CliffMcLane
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Ehemalige Atomwaffenlager

Beitrag von CliffMcLane » 21.06.2006 23:49

Zu den der Bw zuzuordnenden Depots gibt es m.E. noch ein paar offene Fragen:

(1) Hier im Forum wurde ja schon mehrfach erfolglos nach einem evtl. Vorgängerdepot von Flensburg-Meyn gefahndet. Bleibt die Frage: Hatten die Sergeant des RakArtBtl 650 in Itzehoe-Nordoe keine Sprengköpfe? Wenn doch, wo waren sie untergebracht? In Kellinghusen? Dann war es dort aber ziemlich voll.
(2) Vor Barme-Dörverden = Diensthop war offenbar bis 1971 ein Depot in Walsrode-Beetenbrück für das RakArtBtl 32 zuständig. Hat das schon jemand gefunden?
(3) Gab es vor Hemau ein Depot in Landshut oder in Ingolstadt? Dort war vor der Umbenennung in RakArtBtl 42 das RakArtBtl 240 stationiert.
(4) Bei www.usarmygermany.com tauchen noch Urlau als Vorgängerstandort von Günzburg-Riedheim und Lüdenscheid als Vorgängerstandort von Lahn-Sögel = Werlte bzw. Büren auf.
(5) Von allen Bw-Standorten wurde lediglich Montabaur Ende der siebziger Jahren nicht modernisiert. Warum?

Grüße

CML (der immer für Antworten & Ergänzungen dankbar ist).

bunker
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Beitrag von bunker » 22.06.2006 08:08

Walsrode-Beetenbrück ist noch ein aktives Depot, ob dort jemals Sonderwaffen waren ist nicht geklärt, zumindest lt. mehrerer "Fachleute" Breitenburg-Nordoe hatte ebenfalls kein SW-Lager, nur eine ganz normale Mun-Range. Kenne diesen Standort sehr genau.

maxxam
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Beitrag von maxxam » 22.06.2006 12:23

Hallo CML,

zum Problem Schleswig-Holstein kann ich Dir auch nicht weiterhelfen. Aber der Gedanke, dass die einfach keine Nukes bekamen, so lange die infrastrukturellen Probleme nicht gelöst waren, ist nicht so abwegig. Ich habe zum Beispiel über einige belgische Nike-Einheiten gelesen, dass die jahrelang auf ihre Sprengköpfe warten mussten, weil sie das Zertifizierungsverfahren mehrfach nicht bestanden.

Landshut ist für mich ein völlig unbeschriebenes Blatt. Es gibt östlich von Landshut bei dem Ort Adlkofen ( 48°32'18.21"N 12°18'44.62"E) allerdings ein Depot, das man mit einiger Phantasie als ehemaliges SAS-Lager interpretieren könnte.

Urlau dagegen kenne ich gut, da ich in der Gegend aufgewachsen bin. Derzeit tobt ja ein heftiger Kampf um die Nachfolgenutzung des Depots: Ein Großsägewerk will sich dort niederlassen. Es spricht alles dafür, dass hier das Vorläuferdepot von Leipheim/Riedheim war. Ich vermute mal, dass es sich um dieses

Bunkerareal in dem weitläufigen Gelände gehandelt hat, da in diesem Bereich auch der einzige Wachturm des Depots stand (http://www.muna-urlau.de/images/Frauenzell7.jpeg). Vielleicht habe ich noch die Gelegenheit, da mal einen Waldspaziergang zu machen, bevor die Planierraupen anrücken.

Zu Montabaur kann ich Dir auch nichts sagen, aber Du siehst ja am Beispiel Schleswig-Holstein, dass sich bürokratische Entscheidungsprozesse oft lang hinziehen konnten. Vielleicht stand ja ein Krötenteich der Implementierun des Long Range Security Programs (LRSP) im wege stand. <g>

Von Lüdenscheid als Vorläufer für Lahn-Sögel ist mir nichts bekannt. Allerdings wurde in Lüdenscheid-Silleking im Rahmen des NATO-Infrasturkturprogramms ein SAS-Depot für die belgischen Streikräfte errichtet. Auch das lässt sich mit Google-Earth und einiger Phantasie noch identifizieren ( 51°11'30.21"N 7°38'24.82"E).

Übrigens habe ich hier noch eine weitere Liste mit unidentifizierten SAS-Objekten, die ich noch nicht in das kmz-File eingebaut habe:

Ansbach, NATO-Standortmunitionsniederlage (US): Da könnte es sich um einen Teilbereich des Depots Urlass (zwischen Ansbach und Katterbach) gehandelt haben. Man kann sich da vier Reste von Wachtürmen und einen Doppelzaun bei großem Zoomfaktor zusammenphantasieren.

Selbst München scheint mit einem SAS-Depot gesegnet gewesen zu sein und zwar in Hochbrück, unweit der neuen Allianz Arena. Bei usarmygermany.com habe ich was von 280 mm-Atomkanonen in Dachau und einer HJ-Einheit in der Münchner Will-Kaserne gelesen.

In Schwäbisch Hall scheint es mal ein NATO-Sondermunitionslager (NATO-Site #109) gegeben zu haben, ebenso in Neckarsulm im Stadtteil Wilfensee. Da gibt Google-Earth allerdings beim besten Willen nichts her.

Interessant sind zwei Sites in Fulda und Bad Kissingen. Eine Zuordnung zu irgendwelchen Einheiten habe ich nicht gefunden, es sei denn, dass auch die beiden ACRs der US-Army über eine Grundbeladung an 155 mm-Sprengköpfen verfügten. Das würde auf den Punkt "Frühzeitiger Einsatz von Atomwaffen bei einem sowjetischen Angriff" allerdings ein interessantes Licht werfen, da die beiden Regimenter ja zur direkten Grenzsicherung eingesetzt waren.

Interessant ist auch der Standort Landsberg: Das im kmz-File aufgeführte Lager in Landsberg-Leeder scheint ja erst 1973/74 fertiggestellt worden zu sein. Vorher wurde eine ehemalige Pulverfabrik in der Gemarkung Landsberg-Kaufering als SAS-Lager zweckentfremdet. Da kann es sich nur um den so genannten Frauenwald handeln. Die verdächtigen Objekte kann man hier begutachten:

Schließlich scheint auch Mutlangen, bevor es Anfang der 80er-Jahre von der Pershing II-Infrastruktur heimgesucht wurde, Standort eines Sondermunitionslagers gewesen zu sein.

Letztendlich habe ich noch ein verdächtiges Objekt am Südrand des Übungsplatzes Grafenwöhr (Depot Typ J) gefunden. Allerdings hilft Google-Earth hier nicht weiter, da ausgerechnet hier die Auflösung grottenschlecht ist - aber es gibt ja noch den Bayernviewer, der exzellente Bilder liefert.

Gruß
maxxam
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