Gas und Gaslicht
Gas und Gaslicht
So, nun würde ich doch gerne mal wissen, was der Herr auf dem Rad da macht???
Harvey
Harvey
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der schaltet entweder die gaslaterne an oder aus.Harvey hat geschrieben:So, nun würde ich doch gerne mal wissen, was der Herr auf dem Rad da macht???
Harvey
ich kann mich noch an einen vw-käfer erinnern, der zu diesem zwecke mit einer leiter (?) aber auf jedem fall mit einer langen, teilbaren stange, montiert in einer halterung an der motorklappe, durch die strassen fuhr und dann lampen, die sich nicht ein bzw ausgeschaltet haben, manuell betätigte...
man konnte diese lampen aber auch durch schlagartige erschütterungen am mast zum ein- oder ausschalten bringen, was natürlich so nicht vorgesehen war.
das lief dann mehr unter "dumme jungenstreich".
Danke!
Ich hab' so etwas vermutet, dachte aber irgendwie schon, dass die Lampen zentral gesteuert werden. Er knippst also nur noch die Lampen aus/an, die nicht reagiert haben?!
Aber: sind das denn wirklich noch Gaslaternen und wie wurden die zentral gesteuert? (Ich weiß, . Trotzdem würde ich mich über eine kurze Antwort freuen)
Grüße
Harvey
Ich hab' so etwas vermutet, dachte aber irgendwie schon, dass die Lampen zentral gesteuert werden. Er knippst also nur noch die Lampen aus/an, die nicht reagiert haben?!
Aber: sind das denn wirklich noch Gaslaternen und wie wurden die zentral gesteuert? (Ich weiß, . Trotzdem würde ich mich über eine kurze Antwort freuen)
Grüße
Harvey
- FishBowl
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Das mit dem Gasdruck glaube ich eher nicht, solche Druckänderungen setzten ein eigenes Netz voraus, das wäre sehr teuer gewesen. Ich vermute Speisung aus dem normalen Stadtgas-Netz.
Zudem würden die damaligen Hanf-Dichtungen durch wiederkehrende ausreichend hohe Druckwechsel erheblich strapaziert, das Risiko von Leckagen stiege erheblich an.
Zudem sind nur weinge 'zig Millibar verfügbar, da bliebe nicht viel Spielraum. Insofern wäre eine ständige Zündflamme (mit Flammwächter-Funktion) tatsächlich nötig gewesen, denn die Energie für eine automatische Zündung wäre m.e. nicht zu gewinnen gewesen.
Aus meiner Kindheit erinnere ich die Leute mit der Stange auch noch, zuletzt in der Lohbrügger Landstrasse gegenüber des Krankenhauses Boberg, bis weit in die 60er Jahre. Da war allerdings ein betagter Fussgänger mit der Stange unterwegs.
Das abgebildete Fahrrad ist übrigens für die Zeit sehr modern, Kettenschaltung und zwei Handbremsen mit Bowdenzug, Trommelbremsen vorn und hinten, Schnellspanner, das Ding muss heftig teuer gewesen sein. Bei Sahlmann oder Mai in Lohbrügge gab's sowas selbst 1970 noch nicht zu sehen, wenn ich das richtig erinnere.
Zudem würden die damaligen Hanf-Dichtungen durch wiederkehrende ausreichend hohe Druckwechsel erheblich strapaziert, das Risiko von Leckagen stiege erheblich an.
Zudem sind nur weinge 'zig Millibar verfügbar, da bliebe nicht viel Spielraum. Insofern wäre eine ständige Zündflamme (mit Flammwächter-Funktion) tatsächlich nötig gewesen, denn die Energie für eine automatische Zündung wäre m.e. nicht zu gewinnen gewesen.
Aus meiner Kindheit erinnere ich die Leute mit der Stange auch noch, zuletzt in der Lohbrügger Landstrasse gegenüber des Krankenhauses Boberg, bis weit in die 60er Jahre. Da war allerdings ein betagter Fussgänger mit der Stange unterwegs.
Das abgebildete Fahrrad ist übrigens für die Zeit sehr modern, Kettenschaltung und zwei Handbremsen mit Bowdenzug, Trommelbremsen vorn und hinten, Schnellspanner, das Ding muss heftig teuer gewesen sein. Bei Sahlmann oder Mai in Lohbrügge gab's sowas selbst 1970 noch nicht zu sehen, wenn ich das richtig erinnere.
- klaushh (†)
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Gaslaternen
Moin, moin!
Wie es funktionierte, kann ich auch nicht sagen. Aber in der Nachkriegszeit gingen die Gas-Straßenlaternen in Hamburg zu einer gewissen Uhrzeit "automatisch" an und wieder aus.
Der ""gehende ooder fahrende Gasanzünder" wäre nie herumgekommen, um alle Laternen an- und auszuschalten. Dieses Geschah nur noch in Einzelfällen, wenn der Automatismus mal nicht funktionierte, und dann sicher auch nur "auf Bestellung". Es ist nicht vorstellbar, dass solche Menschen jede Laterne täglich zweimal "abklapperten".
Wie bereits weiter oben beschrieben, konnte man den Automatismus auch auslösen, indem man gegen denLaternenpfahl trat oder ordentlich mit der Hand am Pfahl rüttelte. Beides gehört natürlich in die Kategorie "nicht erwischen lassen".
Gruß
klaushh
Wie es funktionierte, kann ich auch nicht sagen. Aber in der Nachkriegszeit gingen die Gas-Straßenlaternen in Hamburg zu einer gewissen Uhrzeit "automatisch" an und wieder aus.
Der ""gehende ooder fahrende Gasanzünder" wäre nie herumgekommen, um alle Laternen an- und auszuschalten. Dieses Geschah nur noch in Einzelfällen, wenn der Automatismus mal nicht funktionierte, und dann sicher auch nur "auf Bestellung". Es ist nicht vorstellbar, dass solche Menschen jede Laterne täglich zweimal "abklapperten".
Wie bereits weiter oben beschrieben, konnte man den Automatismus auch auslösen, indem man gegen denLaternenpfahl trat oder ordentlich mit der Hand am Pfahl rüttelte. Beides gehört natürlich in die Kategorie "nicht erwischen lassen".
Gruß
klaushh
Gas und Gaslicht
Moin,
durch einen anderen Beitrag angeregt, wollte ich Euch mal den folgenden Link zum Thema Gas und Gaslicht zeigen: http://www.pe.tu-clausthal.de/AGBalck/v ... h_2014.htm
Es lohnt sich, die ganze Bilderstrecke zu betrachten. Dabei erinnerte ich mich daran, dass mein liebster Geschichtslehrer mal darauf hinwies, dass das Gaslicht die industrielle Revolution erst ermöglicht hat, denn erst damit waren die großen Arbeitssäle und die Entkoppelung der Arbeitszeiten von den Tageszeiten möglich.
Interessant fand ich in der Bilderstrecke ebenfalls die Information, dass der Glühstrumpf das Gaslicht eigentlich erst richtig nutzbar machte. Und auch, dass wohl immer noch gut 40.000 Gaslaternen in Berlin betrieben werden. Hätt' ich nie gedacht!
Bei dieser Gelegenheit eine Frage an Euch: wenn man sich Bilder älterer Gasbehälter ansieht, wird der eigentliche Speicher regelmäßig vom leeren Traggerüst überragt. Warum ist das so? Ist das eine Ausbaureserve oder dehnt sich der Speicher innerhalb dieses Gerüstes aus?
Hier zwei Beispiele:
http://www.pe.tu-clausthal.de/AGBalck/v ... g_8077.htm
http://www.pe.tu-clausthal.de/AGBalck/v ... h_5496.htm
Grüße Harvey
durch einen anderen Beitrag angeregt, wollte ich Euch mal den folgenden Link zum Thema Gas und Gaslicht zeigen: http://www.pe.tu-clausthal.de/AGBalck/v ... h_2014.htm
Es lohnt sich, die ganze Bilderstrecke zu betrachten. Dabei erinnerte ich mich daran, dass mein liebster Geschichtslehrer mal darauf hinwies, dass das Gaslicht die industrielle Revolution erst ermöglicht hat, denn erst damit waren die großen Arbeitssäle und die Entkoppelung der Arbeitszeiten von den Tageszeiten möglich.
Interessant fand ich in der Bilderstrecke ebenfalls die Information, dass der Glühstrumpf das Gaslicht eigentlich erst richtig nutzbar machte. Und auch, dass wohl immer noch gut 40.000 Gaslaternen in Berlin betrieben werden. Hätt' ich nie gedacht!
Bei dieser Gelegenheit eine Frage an Euch: wenn man sich Bilder älterer Gasbehälter ansieht, wird der eigentliche Speicher regelmäßig vom leeren Traggerüst überragt. Warum ist das so? Ist das eine Ausbaureserve oder dehnt sich der Speicher innerhalb dieses Gerüstes aus?
Hier zwei Beispiele:
http://www.pe.tu-clausthal.de/AGBalck/v ... g_8077.htm
http://www.pe.tu-clausthal.de/AGBalck/v ... h_5496.htm
Grüße Harvey
Der Gasbehälter besteht aus 2 oder 3 teleskopisch ineinander liegenden Behältern, deren zwischenliegende Dichtungen natürlich gasdicht sein müssen. Der Lüneburger Behälter ist auf dem Foto ziemlich leer, d.h. komplett eingefahren. Bei maximaler Füllung wird etwa die Oberkante des Gerüsts erreicht. Die Stadtwerke nutzen den Speicher, um damit Spitzenbedarfszeiten mit hohen Gas-Einkaufspreisen zu überbrücken. Demnach müßte man im Tages- oder auch Wochenverlauf auch mal einen gefüllteren Behälter erleben - es sei denn, das Ding ist nicht mehr in Betrieb.
In Münster steht ein baugleicher Behälter, derzeit in seinen letzten Betriebsmonaten, denn der neue unterirdische Erdgas-Röhrenspeicher ist schon fertig.
Der Oberhausener "Gasometer" (dummer Begriff, denn es wird eher gespeichert als gemessen) ist außer Betrieb - weil Museum. Er hat im Gegensatz zum Münsterschen Speicher eine starre Außenhülle, und statt dessen ein bewegliches Dach, was im Behälter auf- und abwärts beweglich war.
Die Wiener Gasometer waren außen gemauert, sind schon lange außer Betrieb und inzwischen zu teuren Büros und Wohnungen umgebaut - trotzdem immer noch nett anzusehen.
gruß EP
In Münster steht ein baugleicher Behälter, derzeit in seinen letzten Betriebsmonaten, denn der neue unterirdische Erdgas-Röhrenspeicher ist schon fertig.
Der Oberhausener "Gasometer" (dummer Begriff, denn es wird eher gespeichert als gemessen) ist außer Betrieb - weil Museum. Er hat im Gegensatz zum Münsterschen Speicher eine starre Außenhülle, und statt dessen ein bewegliches Dach, was im Behälter auf- und abwärts beweglich war.
Die Wiener Gasometer waren außen gemauert, sind schon lange außer Betrieb und inzwischen zu teuren Büros und Wohnungen umgebaut - trotzdem immer noch nett anzusehen.
gruß EP
Hallo!
Zur Fernzuendung von Gaslaternen:
Hier war schon die Rede bzw. Widerrede von der Fernzuendung durch Erhoehung des Gasdruckes bzw. durch (Druckstoesse?).
Dieser Punkt ist durch die obigen links geklaert, wobei mir nicht klar ist wie es technisch abgelaufen ist.
Soweit mir bekannt war der Erfinder ein Herr Rostin.
Es gab noch ein weiteres Verfahren welches sich eines Uhrwerks bediente.
Thomas
Zur Fernzuendung von Gaslaternen:
Hier war schon die Rede bzw. Widerrede von der Fernzuendung durch Erhoehung des Gasdruckes bzw. durch (Druckstoesse?).
Dieser Punkt ist durch die obigen links geklaert, wobei mir nicht klar ist wie es technisch abgelaufen ist.
Soweit mir bekannt war der Erfinder ein Herr Rostin.
Es gab noch ein weiteres Verfahren welches sich eines Uhrwerks bediente.
Thomas