FYI - Schutzraumsituation Erlangen

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
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Oliver
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FYI - Schutzraumsituation Erlangen

Beitrag von Oliver » 28.09.2011 09:39

Hallo zusammen,

da wir bisher in der DB noch keinerlei Einträge für Erlangen hatten, habe ich ich heute mal mit einem Mitarbeiter beim Referat für Brand- und Katastrophenschutz unterhalten, demzufolge ab und gibt es in Erlangen keine Schutzräume für die Zivilbevölkerung. Zumindst gibt die Aktenlage nichts derartiges her.
Einzige Ausnahme sind die üblichen verdächtigen (Post/ Telekom), die aufgrund ihrer "Bundesvergangenheit" zur entsprechenden Vorsorge verfplichtet waren.

Gruß
Oliver

Chris1987
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Beitrag von Chris1987 » 02.10.2011 19:38

Es gab noch einen Schutzraum unter dem Parkplatz neben den Arcaden (beim Stellwerk). Dieser wurde aber beim Bau der Arcaden „Aufgebrochen“ (decke entfernt) und mit dem noch vorhandenen Inneneinrichtungen und Bauschutt wieder aufgefüllt danach kam eine neue Teerschicht drüber… Schade… Habe irgendwo noch 3 Bilder wo er ohne decke war, werde sie nachreichen wen ich sie finde. Innenbeschriftung war sehr gut zu lesen. Es gab keine Grafite im Bunker, Die Stromkabel, Lichtschalter waren noch an den Wänden. Von dem Bunker war die Decke evtl. nur über zwei Räumen aufgebrochen hatten eine geschätzte größe von je ca. 6x8m und waren mit einer Stahltüre getrennt. Wandstärke zwischen den Räumen ca. 30 bis 35 cm

Habe mit den gelben Pins die ca. lage eingetragen wo er war.
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Glücklich, wem es gelang, den Grund der Dinge zu erkennen.
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Oliver
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Beitrag von Oliver » 07.10.2011 13:58

Hallo Chris,

danke für die Info. Ist dir denn bekannt ob es sich dabei um einen alten WK2 Bunker gehandelt hat, der dann im Kalten Krieg wieder ertüchtigt wurde?

Gruß
Oliver

Chris1987
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Beitrag von Chris1987 » 07.10.2011 19:52

Also ich vermute das er aus dem WK2 stammt. Die Lichtschalter waren noch welche zum drehen.
Aber er könnte danach modernisiert worden sein die äußere Türe hatte dicke Gummi Lippen dran. Und das kenne ich nicht von Schutzräumen vom WK2. Oder gab es augenscheinlich Luftdichte Türen?
Glücklich, wem es gelang, den Grund der Dinge zu erkennen.
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klaushh (†)
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Beitrag von klaushh (†) » 07.10.2011 23:17

Moin, moin!

@Chris1987
Selbstverständlich gab es bereits im 2. Weltkrieg "luftdichte Türen"!
Man hatte allgemein große Furcht vor dem Einsatz von Giftgas (jeder Soldat seine Gasmaske in der grünen Büchse, jeder Zivilist seine Volksgasmaske). Die gebauten Schutzräume und Bunker hatten daher nahezu alle eine Gasschleuse. Diese hatte zwei Blechtüren, die mit einer Gummidichtung versehen waren und möglichst luftdicht abschlossen.
Zusätzlich gab es evtl. außen noch eine mehrere cm dicke eiserne Splitterschutztür, die jedoch nicht luftdicht abschloß.
Bei den heutigen Schutzräumen haben wir keine Gasschleuse mehr, sondern eine Druckschleuse mit zwei eisernen Türen, die in der Regel einem Druck zwischen 3 und 9 Bar standhalten sollen. Diese Türen sind mit einem dicken Gummiwulst versehen, um nahezu luftdicht abzuschließen.
Ein 100 %-iger Luftabschluß ist nicht unbedingt erforderlich, da im Schutzraum ein leichter Überdruck gefahren wird. Trotzdem kann man schon sagen, dass die Türen luftdicht schließen.

Gruß
klaushh
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!

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