Fundamentreste bei Schrum

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
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Bart
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Fundamentreste bei Schrum

Beitrag von Bart » 08.03.2010 19:18

Moin!

Trotz wieder ausgebrochenen Winter war ich am Wochenende mal los und hab ein paar Bilder von folgenden Fundamenten mitgebracht.

Mutmaßlich soll sich dort bzw. 100m weiter westlich eine "Radar Station" gegen Ende des Krieges befunden haben. Nur für mich sehen die Reste irgendwie nicht nach Radar aus.
Die Abmessungen betragen ca. 3,5m x 0,4m der Rand ist mit einer Eisenkannte eingefasst, der Abstand untereinander beträgt ca. 15m.

Wahrscheinlich muss ich das nocheinmal genau untersuchen wenn der Schnee verschwunden ist.

Grüße
Jens
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Paulchen
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Beitrag von Paulchen » 08.03.2010 21:22

So ganz Spontan erinnert mich das stark an eine Laderampe....

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Bart
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Beitrag von Bart » 08.03.2010 22:13

Musste ich zuerst auch dran denken.

Erstens spricht aber dagegen das die Rampe mit einer Höhe von 20-30 cm zu flache wären und zweitens sieht die angehäufte Seite von der Ausführung genauso aus wie die frei.

Ich würde eher vermuten das die eine Seite durch den Wind verweht wurde und dann mit Gras bewachsen ist, es handelt sich übrigens um die west Seite.

Grüße
Jens

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katschützer
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Beitrag von katschützer » 10.03.2010 19:59

Moin,

wir haben im Bereich auch Laderampen, die keine 50cm hoch sind (Fotos kann ich leider keine beisteuern), eben um flache Transportkarren zu beladen.

Deine Rampen liegen im Bereich des StoÜbPl Albersdorf, da gab es ganz früher (bis in die 60er) mal Artillerie. Vielleicht haben die ja damit was zu tun. (FArtBtl 61)

Kannst ja mal schaun, ob die Rampen unter der Grassode noch betoniert sind oder ob vielleicht sogar auf der Ladeseite vor der Rampe noch ausgehoben war, um eine größere Ladehöhe zu erreichen.


MfG
Bei strenger Pflicht
Getreu und schlicht

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nordfriese
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Beitrag von nordfriese » 12.03.2010 08:21

Moin!

Zusammen mit einem Bekannten aus Welmbüttel war ich im letzten
Jahr auch einmal dort und habe mich auch über die Rampen gewundert.

In "Luftwaffe zum Kriegsende in Schleswig-Holstein" ist im Kapitel
über die "V2 in Welmbüttel" ein Luftbild von 1945 der Funkstelle/
"Radarstellung"/Flakstellung (waren alle im Bereich des Wäldchens)
abgedruckt.
Auch die Weide ist zu sehen, von den Rampen jedoch keine Spur.

Ich glaube, mein Bekannter und ich waren uns einig, dass es sich
hierbei um "Nachkriegsware" handelt.

Gruss aus NF
Rolf

HaPeCe

Beitrag von HaPeCe » 03.04.2010 20:25

Moin.
Ich bin zufällig auf Euer Forum gestoßen. Erstaunt habe ich festgestellt, dass Ihr euch mit dem Abenteuerspielplatz meiner Kindheit und Jugend befasst. Ich habe mir gleich das Buch, das Rolf angesprochen hat, besorgt. Ich habe darin Informationen gefunden, die ich seit Jahrzehnten suche.
Ich war um 1960 das erste mal auf dem Haidberg, wie wir die Höhe 75 nannten. Die gesammte Südhälfte war nicht mit Bäumen sondern nur mit Heidekraut und ganz niedrigen Büschen bewachsen. Oben auf der Kuppe befand sich eine Mulde mit einigen Metern Durchmesser. Rundherum waren Pfostenlöcher und flache Gräben. Der Vater eines Schulfreundes erzählte, dass er hier nach dem Krieg eine turmartige Konstruktion aus Stahl und Holz abgebrochen hatte. Genau an derselben Stelle hat später (ca. 1975) die Bundeswehr eine unbemannte funktechnische Anlage errichtet, die von einem Jägerzaun umgeben war. Die abgebildeten Fundamente waren damals (1960) schon vorhanden und sahen alt aus. Über den Zweck kann ich leider auch nichts sagen.
Viele Grüße
Hans-Peter

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nordfriese
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Beitrag von nordfriese » 06.04.2010 02:15

Moin, Hans-Peter!

Hast du auch Erinnerungen an die besagten Rampen auf der Weide östlich der Höhe?

Gruss aus NF!
Rolf

Paul Spohn
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Fundamentreste bei Schrum

Beitrag von Paul Spohn » 03.01.2013 18:55

Hallo,

zunächst ein gesundes neues Jahr. Dies meine erster Beitrag in diesem Forum. Um reinzukommen studiere ich erstmal die Einträge zu meiner alten Heimat Dithmarschen und werde auch schon fündig.

Die Höhe 72 (m über NN) gilt als die höchste Erhebung in Dithmarschen und die Gegend dort wird darum ja auch "Dithmarscher Schweiz" genannt.

Auf der Höhe befindet sich seit etwa den 1880iger Jahren (müßte ich nochmal nachschauen) ein trigonometrischer Punkt (TP) 1. Ordnung des Landesdreiecksnetzes Schleswig-Holstein. Die Triangulation geht auf den großen Mathematiker Gauß zurück und diente der terrestischen Vermessung. Das weiträumige Netz 1. Ordnung hatte Dreiecksseiten von etwa 60km.

Da die einzelnen Punkte aus weiten Entfernungen mit Theodoliten (Winkelmessgeräten)angezielt werden mußten, bedurfte es einer Signalisation. Das bedeutete, dass über oder in der Nähe so eines TP ein Turm (meist aus Hloz)errichtet wurde, von tlw. beträchtlicher Höhe (oft mehr als 30m). So ein Turm stand also dort auf der Höhe 72 in Welmbüttel/Schrum bis etwa 1970.

Die Vermarkung der TP´s erfolgte mit riesigen Granitstelen, etwa 2m lang mit einem Kantenläne von rd. 50 x 50 cm, einem Kreuz auf der Oberfläche. Auf der Südseite war "TP" und auf der Nordseite ein Dreieck eingemeißelt.Da sie zu über 90% im Erdreich eingegraben und sehr schwer waren, konnte man sie kaum verrücken. Eigentlich kann man noch heute diese TP (wie oben beschrieben)auf fast jeder einigermaßen erkenntlichen Anhöhe in S-H finden, allerdings meistens solcher 2. und 3. Ordnung. Damit man sich keinen Wolf läuft ein Tipp: in allen Meßtischblättern 1:25000 sind dieses Punkte mit einer kleiner Dreieckssignatur gekennzeichnet. Suchen muß man schon noch, da inzwischen das Meßsystem nicht mehr verwendet wird (GPS) sind die meisten inzwischen überwachsen, aber mit etwas Phantasie für Standorte finde man sie noch. Eine kleine Fläche um die TP´s herum bildet ein eigenes Grundstück und gehört in der Regel dem jeweiligen Bundesland und soweit mir bekannt sind diese Fläche ausdrücklich gesetzlich geschützt.


Also, das war mein erster Beitrag hier.

Euer Paul

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