Flugwache Tosterglope

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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Grubert

Flugwache Tosterglope

Beitrag von Grubert » 09.05.2005 17:52

In Tosterglope im LK-Lüneburg existieren die Überreste einer Flugwache aus dem WWII. Hier waren Männer aus den umliegenden Dörfern eingesetzt um den Luftverkehr zu beobachten.

Zur Orientierung: http://www.tosterglope.de

Die Anlage wurde auf einem Hügel in der Nähe des Ortes Tosterglope errichtet. Mit knapp 85 m über NN hatte man dort reichlich Horizont.

Die Anlage bestand aus drei Teilen (Gebäuden).

Vom ersten Gebäude war nur der untere Teil im zweiten Weltkrieg Vorhanden. Die Hütte obendrauf ist nach 1945 dazugekommen.

Bei dem zweiten Gebäude handelt es sich um den ehemaligen "Peiltisch". Hier sind noch einige Betonteile vorhanden.

Als drittes war für den "Ernstfall" ein kleiner Erdbunker vorhanden. Die gesamte Anlage hatte Strom und Telefonanschluß.

Heute befindet sich das Areal in Privatbesitz. Die Besitzer sind nicht direkt abweisend, aber auch nicht sehr auskunftsfreudig. (evtl. wissen sie auch nichts über die Geschichte der Anlage)

Aus Geschichten aus dem Dorf habe ich herausgehört, daß es bei der Flugwache eher ruhig zuging. Nur als Lüneburg und die Wifo in Hitzacker bombadiert worden sind haben die Leute auch in Tosterglope im Bunker gesessen. Ansonsten haben sie die Bomberströme nach Berlin und Hannover beobachtet und nach Hamburg gemeldet.

Gruß Grubert
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Leif
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Beitrag von Leif » 09.05.2005 18:01

Hallo.
Hier eine Ergänzung zu der Horchgrube aus Hoffmann.

Viele Grüße,
Leif

Hoffmann, Geschichte der LN Band 2,1 Seite 97
Mitte 1940:
"In Zusammenhang mit der Neuorganisation der Flukos mit Fluko-Leitstelle befaßte sich Major Ewald auch mit der Organisation der Auswertestellen bei den Nutznießern und der Schaffung wind- und lärmgeschützter und hörsicherer Flugwachstände, den sogenannten „Horchgruben".
Beim Luftgau VI (Münster), in dessen Gebiet die Hauptziele, Haupteinflüge und Hauptüberflüge lagen bzw. stattfanden, hatte man schon frühzeitig die Umstellung des Reserve-Flugmeldedienstes von reiner Augenbeobachtung auf die besonders durch die Nachteinflüge notwendig gewordene Horchmöglichkeit umgestellt. Die zuerst angelegten Horchgruben bei den Flugwachen hatten einen Durchmesser von 1,5 bis 2,0 m und erwiesen sich bald für Tonverstärkung und Resonanz des Flugzeuggeräusches im 50 - 150 Hertz-Bereich als unzulänglich. Die Horchgruben mußten daher auf 5 - 7 m erweitert, einige Flugwachen wegen der Nebengeräusche verlegt werden."

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