Eisenbahntransportkommandantur

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
chinaman
Forenuser
Beiträge: 91
Registriert: 13.07.2005 21:34
Ort/Region: Dinslaken

Beitrag von chinaman » 22.10.2008 15:03

Duisburg war existent ! Ein ehemaliger Bekannter (aus den Augen aus dem Sinn...) hat seinen Dienst hier verrichtet. Wenn mich nicht alles täuscht auch schon im neueren DB Gebäude auf der Hansastr.
Ob noch existent und somit kein LP, das weiß ich leider nicht, kann mich auch nicht daran erinnern, ob an der Außenseite des Hauses Hinweise darauf befindlich waren / sind

Luftdragoner
Forenuser
Beiträge: 166
Registriert: 23.07.2008 13:14
Ort/Region: Österreich

Beitrag von Luftdragoner » 22.10.2008 15:57

Also, eins nach dem anderen:

Ich nehme an, die Anzahl der Verkehrskommandanturen hing - auch - von den regionalen Gegebenheiten ab, also Anzahl der durchzuführenden Transporte, Streckenführung des Verkehrsnetzes, Hauptverkehrsachsen usw. usw. Gut denkbar, dass z.B. Freiburg für das Rheintal zuständig war und Stuttgart für den "Rest" von BW und eine weitere Verkehrskommandantur, nur damit es - wie sonst auch - drei sind, verkehrstechnisch keinen Sinn gemacht hätte.

Irgendeinen Hinweis auf selbständige Flachwagenleitstellen kenne ich nicht, wäre eigentlich auch unlogisch. Wem sollten die denn unterstanden haben wenn nicht den Verkehrskommandanturen?

Und zu Duisburg: Da sollte man jetzt vielleicht das Schienennetz in NRW genauer betrachten. Ist nicht so ganz mein "Revier". Wenn die Verkehrskommandantur in Essen war, Duisburg aber der wichtigste Bahnknotenpunkt im Ruhrgebiet, dann spricht einiges dafür, dass sich das Dezernat Eisenbahn eben dort befand.

Ziemlich viele Mutmaßungen, merke ich grade. Nicht ganz der Boden, auf dem ich mich gern bewege.

Björn
Forenuser
Beiträge: 764
Registriert: 11.03.2003 21:35
Ort/Region: Igling

Beitrag von Björn » 22.10.2008 16:07

@chinaman:
das würde sich demnach mit den Angaben aus der "Infopost" decken, daß die sieben Bw-Angehörigen in ein paar Büros innerhalb eines DB-Gebäudes in Duisburg untergebracht waren. In München war es nämlich auch so.

@Luftdragoner:
also ich kenne nur die eine "Flachwagenleistelle" in Hannover. Soweit ich weiß, gab es auch keine andere. Mich würde eben interessieren, ob das eine selbständige Dienststelle war oder ob die dortige VerkKdtr die Aufgaben einfach zentral für die Bundeswehr wahrgenommen hat und die "Flachwagenleitstelle" somit nur eine untergeordnete Abteilung der VerkKdtr war (oder vielleicht sogar nur eine inoffizielle Bezeichnung?).

ResQ69
Forenuser
Beiträge: 222
Registriert: 13.05.2005 08:04
Ort/Region: Gladbeck

Beitrag von ResQ69 » 22.10.2008 17:17

Muß nochmal LAUTER RUFEN.
WAS HABEN DIE VKK EIGENDLICH GEMACHT?

Oder war das so eine Beamtenbeschäftigungsanstalt?

Luftdragoner
Forenuser
Beiträge: 166
Registriert: 23.07.2008 13:14
Ort/Region: Österreich

Beitrag von Luftdragoner » 22.10.2008 19:00

@ResQ69: Die VKK waren die Verteidigungskreiskommandos, aber die meinst Du wohl nicht, sondern die Ver:K. Diese waren den Wehrbereichskommanden unterstellt und für die militärische Verkehrsführung bzw. die Abwicklung militärischer Transporte auf Straße und Schiene zuständig, daher auch die Unterteilung in entsprechende Dezernate. Im Verteidigungsfall wäre das Militärstraßengrundnetz von den Feldjägern von zivilen Fahrzeugen freigehalten worden, diese hätten sich auf das Hauptzivilstraßengrundnetz beschränken müssen. Für den militärischen Nachschub hätten außerdem noch Versorgungsstraßen bestanden. Das Militärstraßengrundnetz wurde über ein Verkehrsleitnetz gesteuert, und eben dafür waren die Straßen-Dezernate der Ver:K zuständig. Der militärische Eisenbahnverkehr wiederum wäre von der Bundesbahn betrieben worden, zur Koordination bzw. Organisation waren wiederum die Eisenbahn-Dezernate der Ver:K vorhanden. Ich hoffe, das ist jetzt einigermaßen verständlich angekommen.

Benutzeravatar
zulufox
Forenuser
Beiträge: 3717
Registriert: 02.10.2006 09:53
Ort/Region: In der Nähe des Urpferdchens
Kontaktdaten:

Beitrag von zulufox » 22.10.2008 20:08

Hallo,

die haben aber nicht nur Däumchen gedreht bis zum Verteidigungsfall (der zum Glück ja bisher nicht eingetreten ist).

Sämtliche militärischen Marschbewegungen mussten dort angemeldet werden und wurden von denen koordiniert, vorbereitet und genehmigt. Und das galt für Straßenmarsch und Eisenbahtransport. Da steckt 'ne Menge Kleinarbeit dahinter, gerade auch beim Eisenbahntransport, vor allem mit Großgerät.

MfG
Zf :holy:
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

hollihh
Forenuser
Beiträge: 1443
Registriert: 12.09.2005 20:53
Ort/Region: Hamburg

Beitrag von hollihh » 22.10.2008 21:24

zulufox hat geschrieben:die haben aber nicht nur Däumchen gedreht bis zum Verteidigungsfall (der zum Glück ja bisher nicht eingetreten ist).
Jo - Stichwort "Marschkredit" :mrgreen:

Gab es nicht in Münster auch so etwas für den Lufttransport - jedenfalls kann ich mich dunkel daran erinnern, weil ich mich über Münster in Zusammenhang mit Lufttransport damals (ca 1990) schon gewundert habe...


Gruß

Holli

petzolde
Forenuser
Beiträge: 2103
Registriert: 05.09.2004 14:03
Ort/Region: Münster

Beitrag von petzolde » 22.10.2008 21:52

Münster: Lufttransportkommando?!
gruß EP

Luftdragoner
Forenuser
Beiträge: 166
Registriert: 23.07.2008 13:14
Ort/Region: Österreich

Beitrag von Luftdragoner » 22.10.2008 22:01

zulufox hat geschrieben:Hallo,
die haben aber nicht nur Däumchen gedreht bis zum Verteidigungsfall (der zum Glück ja bisher nicht eingetreten ist).
Damit hast Du natürlich recht, ich wollte bloß die Funktion für den Ernstfall schildern. Es hat ja auch der "Rest" der Bundeswehr im Frieden nicht nur Däumchen gedreht ;)

eclipse
Forenuser
Beiträge: 230
Registriert: 12.06.2003 11:18
Ort/Region: Stuttgart

Beitrag von eclipse » 22.10.2008 23:48

Soweit ich mich erinnere waren die Verkehrskommandaturen (Bereich "Straße") an zivile Strukturen ( Regierungspräsiduen) angelehnt. Im Wehrbereich V, scheint es aber nur zwei (Stuttgart und Karlsruhe) gegeben zu haben, die wohl die beiden weiteren Regierungsbezirke (Tübingen und Freiburg) mit abgedeckt haben.

Für den Bereich "Eisenbahn" gab es wohl eine entsprechende Struktur, die mit den entsprechenden Dienststellen der - damals - Bundesbahn in Einklang stand.

Aufgabe der Verkehrskommandaturen im Frieden war die Planung und Organisation von Transporten die das "normal Maß" überschritten, also z.B. große Kolonnen, Schwertransporte aber auch Gefahrguttransporte. Hierbei planten die Verkehrskommandaturen meines Wissens nach nicht wirklich selbst, sondern stellten die Verbindung zu entsprechenden zivilen Stellen her. Diese Aufgabe wird heute von einer zentralen Dienststelle wahrgenommen.

Die genannte "Flachwagenleitstelle" war wohl sowas ähnliches wie die VTG für EKWs. Die Flachwagen befanden (oder befinden?) sich im Eigentum der Bw.Die Leitstelle koordinierte wohl deren Einsatz und sorgt sicherlich auch dafür, dass die entsprechenden Rechnungen geschrieben wurden ,)

Die Verkehrskommandaturen waren für die Planung von Transporten und deren Genehmigung zuständig, Einrichtungen wie die Flachwagenleitstelle meines Wissens nach für den Einsatz bundeseigenen Geräts, also durchaus unterschiedlichen Aufgabenstellungen.

Bei den genannten "Eisenbantransportkommandaturen" würde ich als Standorte mal eine Liste der Regionalverwaltungen der Bahn anschauen...

Steffen

@ResQ69:
Schreien ist nicht wirklich die Lösung. Die VKKs (Verteidigungskreiskommandos) waren die Verbindungseinrichtung zu den Landkreisen (mehr oder minder, nicht immer exakt identisch).

Antworten