Einsatzhafen Marx / Ostfriesland Betonsockel indentifizieren

Fliegerhorste, Feldflugplätze, Einsatzhäfen und E-Stellen der Luftwaffe und andere, zugehörige Infrastruktur
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janne
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Beitrag von janne » 05.12.2012 20:30

Moin, ich denke der Begriff Untertunnelung kann hier sehr unterschiedlich gedeutet werden. Ich vermute, Jürgen, du meinst Entwässerungskanäle oder Kabelschächte. Im Bereich der Unterkünfte gibt es ja noch diverse Reste der Kanalisation. In alten Errinnerungen kann dann aus so etwas schnell ein Tunnelsystem werden. Es hält sich ja ebenfalss das Gerücht, die Löschwasserzysternen seien mit Tunneln verbundene Tiefbunker...
Ich glaube, ein Bild der Startbahnbeleuchtung habe ich!
Gruß
Jan
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lackyj.b
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Beitrag von lackyj.b » 06.12.2012 19:57

aflubing hat geschrieben:Hallo Jürgen,
hast Du schon mit dem Autoren telefoniert?
Stelle doch einmal die beiden Fotos von den bombardierten Nachbarhäusern hier ein.
Wo und warum soll die Heidefläche entwässert worden sein? Warum sollte ein E-Hafen gegen alle Vorschriften untertunnelt gewesen sein?
Die Fotos von der Startbahnbeleuchtung wären schon interessant, ebenso der Artikel Deines Vaters in der NWZ. Wann ist dieser erschienen?
MfG aflubing.

Hallo, ich habe mit dem Autor noch nicht telefoniert, ich habe ein paar Fotos gefunden, ich werde sie einstellen.
Ich weiß nicht wieso der E Hafen untertunnelt wurde, ich kann mich nur an die Erzählungen und an das, was mein Vater mir gezeigt hat, halten.

Ich habe selber auf dem Fliegerhorst Jever gearbeitet, Ich war selber Zeitsoldat auf einem war Munitionsmechaniker und habe sämtliche Munition für Tornado zusammengebaut. Und es wurde auch Kampfmittelräumdienst gemacht. Ich weiß, wie gefährlich es ist, etwas unbekanntes auszubuddeln... die Lehrfilme der Bundeswehr Bücher mit vielen Nahaufnahmen von Opfern haben mir gereicht..
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Beitrag von lackyj.b » 06.12.2012 20:01

janne hat geschrieben:Moin, ich denke der Begriff Untertunnelung kann hier sehr unterschiedlich gedeutet werden. Ich vermute, Jürgen, du meinst Entwässerungskanäle oder Kabelschächte. Im Bereich der Unterkünfte gibt es ja noch diverse Reste der Kanalisation. In alten Errinnerungen kann dann aus so etwas schnell ein Tunnelsystem werden. Es hält sich ja ebenfalss das Gerücht, die Löschwasserzysternen seien mit Tunneln verbundene Tiefbunker...
Ich glaube, ein Bild der Startbahnbeleuchtung habe ich!
Gruß
Jan
Ja, das gleiche habe ich auch. Wenn man von dem Kalksansteinwerk in Richtung Quarzwerk Marx läuft, hinter den Tannenwald, grob gesagt...
MfG Jürgen

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Beitrag von lackyj.b » 06.12.2012 20:05

lackyj.b hat geschrieben:
aflubing hat geschrieben:Hallo Jürgen,
hast Du schon mit dem Autoren telefoniert?
Stelle doch einmal die beiden Fotos von den bombardierten Nachbarhäusern hier ein.
Wo und warum soll die Heidefläche entwässert worden sein? Warum sollte ein E-Hafen gegen alle Vorschriften untertunnelt gewesen sein?
Die Fotos von der Startbahnbeleuchtung wären schon interessant, ebenso der Artikel Deines Vaters in der NWZ. Wann ist dieser erschienen?
MfG aflubing.

Hallo, ich habe mit dem Autor noch nicht telefoniert, ich habe ein paar Fotos gefunden, ich werde sie einstellen.
Ich weiß nicht wieso der E Hafen untertunnelt wurde, ich kann mich nur an die Erzählungen und an das, was mein Vater mir gezeigt hat, halten. Ich war selber Zeitsoldat auf einem Flugplatz, war Munitionsmechaniker und habe sämtliche Munition für Tornado zusammengebaut. Und es wurde auch Kampfmittelräumdienst gemacht. Wir sind auch schon mit einer Sonde spazieren gewesen, haben viel Metall gefunden.
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Beitrag von lackyj.b » 06.12.2012 20:15

So.. ich habe ein paar Bilder gefunden...

das Interwie habe ich auch noch irgendwo.
MfG Jürgen
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lackyj.b
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Beitrag von lackyj.b » 06.12.2012 22:03

aflubing hat geschrieben:Hallo Jürgen,
hast Du schon mit dem Autoren telefoniert?
Stelle doch einmal die beiden Fotos von den bombardierten Nachbarhäusern hier ein.
Wo und warum soll die Heidefläche entwässert worden sein? Warum sollte ein E-Hafen gegen alle Vorschriften untertunnelt gewesen sein?
Die Fotos von der Startbahnbeleuchtung wären schon interessant, ebenso der Artikel Deines Vaters in der NWZ. Wann ist dieser erschienen?
MfG aflubing.
Hallo, der Bericht erschien am 24.03 1999

Mein Vater hat den Artikel auf Din A 4 Blatt bekommen.

Ich konnte das Zeitungsbild leider nicht hochladen, das hat irgendwie nicht geklappt.

Hier der Bericht :



Auch der Krieg hatte nicht vor den Toren Bohlenberges Halt gemacht. Glück-licherweise kam es aber trotz der zahlreichen umliegenden militärischen Objekte nur zu wenigen Zwischenfällen. Im März 1943, als sich auch die US-Air Force mit Tagesangriffen am Luftkrieg gegen Deutschland beteiligte, wurde ein Bomber, der zuvor mit vermutlich ungezieltem Abwurf ein landwirtschaftliches Gehöft in Bohlenberge verwüstet hatte, über der benachbarten Gemeinde Horsten abgeschossen. Kriegsspuren hinterließen Bomben, die in unmittel-barer Nähe der Landstelle Büsing (Horster Str.) und dem Wohnhaus von Gerdes (Horster Str. ) einschlugen und dort Schäden an Gebäuden und Straße verursachten.
Augenzeuge war damals der junge Siegfried Büsing. Ein Reporter der NWZ suchte ihn 1999 auf und Siegfried Büsing schilderte lebhaft die Erinnerungen an den folgenschweren Tag.

In der Ausgabe vom 24. 03. 1999 schrieb die NWZ unter der Überschrift „Vor 50 Jahren: Bomben auf Bohlenberge“ nach dem Interview mit Siegfried Büsing von den Ereignissen im März 1943.

„Neun Jahre jung war er damals, Ende März 1943. Fliegeralarm kannte er, oft genug war er auf dem Weg zur Schule und nach Hause in den Wald gelaufen, hatte sich in Mulden und hinter Bäumen versteckt. Mit Bordwaffen wurde der nahe Flugplatz beschossen. Bomben wurden nur einmal abgeworfen – und den Tag wird Siegfried Büsing nie vergessen. Selbst an Details erinnerte sich im Gespräch mit der NWZ.
Die Mutter schnippelte Bohnen, im Radio spielten sie sinnigerweise gerade Zarah Leanders „Davon geht die Welt nicht unter“, weiß der Bohlenberger – als sei es erst gestern geschehen. Die Kreisleitung Wilhelmshaven schaltete sich in die laufende Sendung ein, warnte („Davon hatten wir uns ja schon gewohnt“) – und gleich darauf heulten die Sirenen: Großalarm. Und kaum waren sie verklungen, schlugen schon die Bomben ein, fünf Stück, 50 bis 300 Meter rund um das Wohnhaus neben der Horster Straße herum.
„Das Schlimmste war der Luftdruck“ sagt Siegfried Büsing und presst die Hände auf den Brustkorb: „Es war, als ob die Lungen zerreißen wollten.“ Der Knall war ohrenbetäubend, die Erschütterung „wie ein Erdbeben.“ Die Schäden sahen die Anlieger Minuten später. Dächer waren abdeckt, Scheiben aus den Fenstern gesprungen. Das Haus des Nachbarn Gerdes war teilweise zerstört, dicht vor der Fassade klaffte ein tiefer Krater. Die Horster Straße war in Mitleidenschaft gezogen, musste gesperrt werden. Ein Bierwagen hatte sich festgefahren. Kinder halfen, ihn freizuschieben – und erhielten zwei Flaschen Sprudel: „Damals ein Vermögen für uns.“ Die Schäden wurden, so weit möglich, schon in den nächsten Tagen behoben. Wie durch ein Wunder gab es keine Toten, leine Verletzten. Anders war es in Esens, wo im Herbst Kinder getötet wurden, als eine Schule ausgebombt wurde. Am selben Tag, als es in Bohlenberge krachte, wurde in der Nähe ein Flugzeug abgeschossen. Ob es der Flieger war, der die Bomben abgeworfen hat? Büsing hat es nicht herausfinden können. Am gleichen Tag so auch eine Bombe auf dem Zeteler Sportplatz gefallen sein; Einzelheiten hatte er damals als Kind nicht erfahren.
Einen Schutzengel hat Siegfried Büsing übrigens nicht nur an jenem Tag gehabt. Zweimal überlebte er als Beifahrer in einem Auto Verkehrsunfälle, einmal stürzte er mit einem Turngerüst um – „ ich hab schon unheimlich Dusel gehabt.“



Bohnen waren angebrannt

Bohlenberge. Weitere Details zu unserem Bericht „Bomben auf Bohlenberge" (nwz vom 24. März) nennt Siegfried Büsing, der sich in dem Gespräch mit unserer Re­daktion noch an alle Einzel­heiten des Tages erinnern konnte, an dem die Bomben in dem Wehde-Ort gefallen wa­ren. Er wies darauf hin, daß die Nachbarin, Frau Gerdes, nur zehn Meter von der Ein­schlagstelle entfernt gewesen sei. Sie sei, nur von Erdklum­pen getroffen, wie durch ein Wunder am Leben geblieben. Die im Artikel angesproche­nen Schnippelbohnen seien übrigens angebrannt. „Aber essen mochte ohnehin nie­mand, der Appetit war einem vergangen", erinnert sich Bü­sing. Eine weitere Bombe sei auf dem Sportplatz Bohlen­berge (nicht, wie berichtet, Zetel) niedergegangen. Büsing war nach der Veröffentli­chung von zahlreichen Lesern angerufen worden

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Beitrag von janne » 07.12.2012 13:30

Hallo Jürgen,
zunächst einmal möchte ich dir sagen, dass sich mir die Nackenhaare sträuben, wenn ich höre, dass jemand in so einem Gebiet mit einer Sonde rumläuft und buddelt. Nicht ohne Grund hat der Kampfmittelräumdienst eine "Ständige Vertretung" auf dem Gelände aufgebaut. Wenn du dir auf Google earth die Luftbilder der noch erhaltenen Landebahn ansiehst, wirst du festestellen, dass dort Einschläge im Meterabstand zu finden sind. Dort zu graben ist unverantwortlich und lebensgefährlich.
Ich will an dieser Stelle gar nicht unnötig belehren. Mich ärgert es nur, dass diejenigen, die nur fotografieren und sich die Mühe machen mit Anwohnern zu sprechen in schlechtes Licht gestellt werden.
Oder meintest du, ihr seid dort mit der Bundeswehr gewesen???
Ich hoffe du läufst da schon lange nicht mehr mit einer Sonde rum...

Die von dir gezeigten Bilder sind mir bekannt. Ich vermute, dem Autoren ebenfalls.

Die historischen Bilder finde ich sehr schön. Der Zeitzeugenbericht ist auch schön zu lesen. Anhaltspunkte auf Unbekanntes kann ich da aber nicht finden. Dazu könntest du dich aber gewiss mit dem Autoren absprechen!

Nimm mir den ersten Absatz nicht zu übel,aber denk mal darüber nach.

Gruß
Jan

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Beitrag von aflubing » 07.12.2012 14:54

Jan, Dank für Deine Beiträge.
Wer das Buch aufmerksam gelesen hat, z.B. die Vorbemerkung, und die vielen fundierten, recherchierten Fakten, wird das hier von J. aus 26340 Z. Geschriebene sicherlich richtig einzuordnen wissen.
Es grüßt aflubing.

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Beitrag von Red Baron » 10.12.2012 07:23

Etwa Mitte der 1990er Jahre haben wir damals auf dem Segelfluggelände den nordöstlichen Teil gepflügt, um neuen Rasen anzusähen. Wir haben allen möglichen Müll des 2. Weltkrieges aus dem Boden gezogen. Dieser Teil des Segelfluggeländes gehörte mit zur Start- und Landebahn und man hat in die Bombenkrater mit diesem Müll und Schrott verfüllt. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ein deutscher Bombenzünder dabei war und sehr viele Medikamentenflaschen, in denen undefinierbare Pulver waren.
Zwei oder drei Jahre später hat man dann im Rahmen der Kampfmittelräumung des Gebietes einen Bombenblindgänger gefunden und entschärft. Er lag aber im südwestlichen Teil des Segelfluggeländes.

Gruss

Andreas

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Beitrag von janne » 10.12.2012 11:01

Moin Andreas,
ich kann mir gut vorstellen, was sich alles in den verfüllten Kratern befindet... Der heutige Segelflugplatz lag aber neben den Startbahnen und wird nur von der "Ost-West-Landebahn" gestreift. Im östlichen Bereich des Segelflugplatzes hat sich laut Norbert Gieses Buch eine Flakstellung befunden. Die Kleinbahn ging dort auch entlang. Ich kann mir also gut vorstellen, das dort auch gezielt abgeworfen wurde. Wie man auf den Luftbildern erkennt wurde aber wohl das gesamte Gelände flächenbombadiert. Laut Giese war der Flugplatz am Kriegsende zu 75% zerstört. Der Hauptgrund der unerwünschten Bodenfunde wird aber auch in den wohl nicht ganz fachmännisch durchgeführten Munitionssprengungen nach Kriegsende zu finden sein!

Schönen Gruß
Jan

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