Eben Emael

Westwall, Atlantikwall, Neckar-Enz-Stellung, Ligne Maginot und andere Befestigungslinien und -anlagen
Soldberg

Nachgefragt

Beitrag von Soldberg » 20.02.2011 14:19

Hallo Zusammen,

bei einem Besuch im Eben Emael erzählte uns ein Zeitzeuge, dass die schnelle Einnahme der Anlage neben dem Überraschungsmoment, der 50kg Hohlladung und dem Lastensegler vor allem einer Tatsache zu Verdanken war >>> das Fort hatte seine Schwachstelle auf dem "Dach"...und die Deutschen wußten, dass das Gelände an den wichtigen Stellen nicht vermint war. Warum? Aufklärungsbilder zeigten, dass die Belgier in Ihrer dienstfreien Zeit auch gerne mal Fußball spielten und entsprechende, "ausgetrampelte" Pfade und das Spielfeld auf den Luftaufnahmen zu erkennen waren. Könnt Ihr das bestätigen?

Habe damals keine Bilder gamacht. Gibt es jemanden, der was posten kann?
Extrem zu sehen, z.B. die Zerstörungskraft der 50kg Hohlladung an einer Panzertür auf der 2. Ebene...

Danke schon mal vorab für Info.

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 20.02.2011 18:12

Moin!

Diesen Beitrag habe ich mal abgetrennt, da er sich direkt auf Eben Emael und nicht auf Hildesheim bezieht.

Mike

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Beitrag von MikeG » 20.02.2011 19:27

.. und um auf die Frage nach den Fotos einzugehen: Ja, so etwas in der Art :-)

Mike
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Beitrag von derlub » 20.02.2011 19:32

Davon habe ich auch noch einen "Schnappschuss".
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Beitrag von Christel » 20.02.2011 20:34

Hallo,

hier nochmal der zerstörte Aufzug als Einzelbild und als Gegenüberstellung einen heilen Aufzug aus Eben Emael.

LG,

Christel
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Soldberg

Beitrag von Soldberg » 20.02.2011 23:04

Wow, das geht schnell bei Euch. Vielen Dank.
@Mike: weil ich das wirklich genau wissen möchte:

Die Geschichte mit den Luftaufnahmen stimmt also tatsächlich!?!

Finde das nämlich sonst in keinerlei Unterlagen...

Wird wahrscheinlich auch ungern zugegeben, da ja auf gewisse Weise tragisch banal...

Schönen Start in die Woche...

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Beitrag von MikeG » 20.02.2011 23:26

Moin!

Ich halte das schlicht für Unsinn. Man konnte doch von Deutschland aus quasi "über die Grenze" bei den Bauarbeiten zusehen. Und ungwöhnliche, runde Objekte (Panzertürme) in den Feldern fallen ja eigentlich schon Luftbildauswertungs-Anfängern auf. Sprich: Diese Geschichte dürfte eher eine nette Anekdote mit Anspielung auf die gleichermaßen Fußball-vernarrten Deutschen und Belgier sein.

Mike

Soldberg

Beitrag von Soldberg » 21.02.2011 00:07

Moinsen Mike,

deswegen wollte ich in diesem Punkt ja auch Gewissheit haben.
Die Deutschen waren sicher gut vorbereitet. Aber Du bekommst doch ahand von Luftaufnahmen/Beobachtungen nicht raus, ob ein Gelände vermint ist, oder?

Dann hätten Sie eine Landung der Lastensegler mitten in einem solchen Feld riskiert.

Wenn ich mich richtig erinnere wurde ja auch eine Gruppe an einer Kuppel abgesetzt, die sich anschließend als Atrappe erwies.

Grüße...

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Beitrag von kuhlmac » 21.02.2011 06:27

Soldberg hat geschrieben: Die Deutschen waren sicher gut vorbereitet. Aber Du bekommst doch ahand von Luftaufnahmen/Beobachtungen nicht raus, ob ein Gelände vermint ist, oder?
Moin,
Sicher ist es eine Kombination von vielem. Beobachtungen der Bauarbeiten usw. über längere Zeit -was sich bei einerm derartigen "Trumm" von Festung an der Grenze sicher anbietet- gestatten schon, eine gewisse Aussage zu treffen. Dazu noch Luftaufnahmen, die ggf. die Beobachtungen ergänzen, aber auch z.B. Bodenstrukturen oder Witterungseinflüsse (Regen/Ausschwemmungen) oder auch militärische/technische Entwicklung lassen schon mal auf sowas schliessen.

Aber natürlich bleibt immer ein hohes Risiko dabei, wenn man eine gewisse Minengefahr hat...
Gruß

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Beitrag von Red Baron » 21.02.2011 08:00

Die Wehrmacht hat sich vor Einnahme der Werkgruppe Eben-Emael ausgesprochen penibel und gründlich vorbereitet. Dazu wurden alle Informationen ausgewertet, die verfügbar waren. Darunter auch etliche Luftaufnahmen, welche die Luftwaffe von der Oberfläche der Werkgruppe gemacht hat. Seit November 1939 hat sich der Fallschirm-Pionierzug unter Oberleutnant Witzig intensiv auf dieses Unternehmen vorbereitet. Er selbst schreibt in dem Artikel "Die Einnahme von Eben-Emael" in der Zeitung Pioniere Heft 2 1965:
"Zur Ausbildung standen sofort gut ausgewertete Luftaufnahmen zur Verfügung, nach denen ein Sandkasten aufgebaut und ein maßstabsgetreues Relief hergestellt wurde." Daraus kann man entnehmen, dass deutsche Aufklärungsflugzeuge während des Sitzkrieges regelmässig gegnerisches Gebiet überflogen und aufgeklärt haben.
Auf allen Luftaufnahmen dieser Zeit kann man erkennen, dass es Laufwege auf der Oberfläche gegeben hat. Ein Sportplatz zum Fussballspielen gab es nicht! Er wurde erst nach dem 2. Weltkrieg angelegt und ist heute noch auf Luftaufnahmen zu erkennen. Weiterhin gab es auf der Oberfläche des Forts die vier MG-Stellungen für Flugabwehr und den Schuppen für den Artilleriemeister.
Da im Jahre 1940 weder von den Belgiern noch von den Franzosen Luftlandungen, insbesondere mit Lastenseglern, zur Eroberung einer Festung erwartet wurden, waren die Festungen nicht vermint. Man erwartete eher Panzerangriffe und dafür besaßen die Festungen Panzergräben und Panzerabwehr. Da die Entwicklung des Lastenseglers und die Ausbildung daran unter strengster Geheimhaltung stattfanden, gab es keine Informationen darüber bei den Aliierten. Somit auch keine Abwehr gegen diese neue Art von "Waffe".

Gruss

Andreas
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