Des Kaisers neue Bunker.. ganz einfach, oder?

Militärische Objekte des Ersten Weltkriegs, der Kaiserzeit etc.
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René
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Des Kaisers neue Bunker.. ganz einfach, oder?

Beitrag von René » 12.07.2007 18:36

Tagchen.

Mich beschäftigte schon häufiger die Frage, wo und wie der Kaiser bzw. die Regierungsmitglieder der Weimarer Republik im Ernstfall untergekommen wären. Gab es für die Obersten des Landes, das den I. Weltkrieg auch mit Giftgas führte, Gasschutzräume? Forts hätte es im städtischen Umland zur Genüge gegeben, doch selbst ausgemachten Experten aus der Ära der Backsteinwehrbauten ist nichts zur geschützten Unterbringung der Regierung bekannt.

Für Anregungen dankbar,
René
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katschützer
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Beitrag von katschützer » 12.07.2007 18:56

Moin,

mir zumindest ist darüber auch nichts bekannt.
Auch in Kasernenanlagen aus damaliger Zeit waren Gas- bzw. Luftschutzanlagen nicht üblich. Ich denke mal, das liegt daran, daß die C-Kriegführung damals noch in den Kinderschuhen steckte und mit einer Bedrohung aus der Luft nicht wirklich gerechnet werden musste, war die Front doch weit genug von Berlin weg.

Als Ausweichquartier, für den Fall einer Bedrohung der Hauptstadt, hätte sicher eine "normale" Residenz abseits der Gefahr gedient oder eine Festung eben.

MfG
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Beitrag von René » 13.07.2007 16:43

Berlin war buchstäblich "weit ab vom Schuss" :mrgreen:

Gestern bekam ich telefonisch den Tipp, dass bei Bauarbeiten an einer S-Bahnstation in Berlin-Kreuzberg ein angeblicher "Bunker aus der Kaiserzeit" entdeckt wurde. Es gab hier tatsächlich einen Bahnhof für den Kaiserzug, aber was genau es mit diesem Bunker auf sich hat, ist noch nicht sicher.
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Beitrag von MikeG » 13.07.2007 17:13

Moin!

Ich würde die Chance für die Existenz eines solchen „Kaiserbunkers“ als recht gering einstufen – und zwar aus mehreren Gründen:

Zumindest zu Beginn des Ersten Weltkriegs war man noch so einigermaßen „ritterlich“ (oder das, was man dafür hielt). Der Kaiser als sozusagen höchster Offizier war sicherlich eher durch Anschläge Einzelner oder Zufallstreffer gefährdet als durch eine auf seine Person abzielende militärische Operation.

Darüber hinaus war der Luftkrieg noch in den „Kinderschuhen“, von großflächigen Bombardements oder gar gezielten Großangriffen auf von Zivilbevölkerung bewohntes Gebiet war man noch recht weit entfernt.

Sicherlich anders mag es bei für den Kaiser/den Besuch des Kaisers befestigten, militärischen Befehlsständen ausgesehen haben.

Was sagen denn unsere WK1-Experten dazu?

Mike

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Beitrag von katschützer » 15.07.2007 10:57

Wie gesagt, verbunkerte Führungsstellen sind mir aus dieser Ära keine bekannt. Auch im Krieg wurden als Hauptquartiere Herrenhäuser, Schlösser o.Ä. genutzt.

MfG
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vomschwalmtal (†)

Des Kaisers neue Bunker

Beitrag von vomschwalmtal (†) » 13.02.2008 22:30

Hab dieses Thema gerade erst entdeckt.

Mike hat sicher Recht. Berlin und die "kaiserlichen" Hauptquartiere ( oberste Heeresleitung)in Luxemburg bezw. Belgien waren weit weg vom Schuß und relativ ungefährdet
Auf Ritterlichkeit konnte man sich aber nur bedingt verlassen. Das Hauptquartier des Kronprinzen ( 5. Armee ) in Stenay wurde nach einem Luftangriff der gezielt der Villa des Kronprinzen galt, mit einem Bunker ausgestattet.( existiert heute noch )
Der Kronprinz war sehr empört über das Verhalten der Franzosen.

Gruß
vom schwalmtal

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Beitrag von deproe » 13.02.2008 23:30

auf die Monarchen wurde tatsächlich immer noch Rücksicht genommen - man sprach zwar vom Fliehen, aber die wurden ja noch später herzoglich in Sicherheit untergebracht
und zweitens der militärische Stand der Entwicklung hatte noch nich diese Möglichkeiten, auch nich des Nachrichtenwesens, also wo, wer war
bis dann gruß deproe

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Beitrag von deproe » 13.02.2008 23:32

achso, meinste die Zeit nach 1.Wk bis 33, na da denk ich mal an den "Versailler vertrag", der ja Bunkerbau nur in bestimmten Regionen und Umfang erlaubte!
bis dann gruß deproe

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