Bundesheer baut letzten Panzer ab

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
vladdes
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Re: Bundesheer baut letzten Panzer ab

Beitrag von vladdes » 16.10.2007 20:29

bitti hat geschrieben:Der T-34 Kampfpanzer war nach 1955 eine Starthilfe der Sowjetunion für das Bundesheer. Insgesamt 37 Stück wurden damals in Österreich zurückgelassen.
Richtig lesen soll manchmal helfen :schimpf:
Aber trotzdem herzlich Willkommen im Forum ;)
Gruss vladdes

josef
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T 34 beim ÖBH

Beitrag von josef » 16.10.2007 21:25

woher hatten die Österreicher denn T34 wärend des kalten Krieges?
Nach Abzug der 4 Besatzungsmächte 1955 und Wiederaufbau des Bundesheeres stellten die USA einen Großteil des schweren Gerätes zur Verfügung. Aus neutralitätspolitischen Gründen verblieben auch aus den restlichen Besatzungsländern GB, F und der Sowjetunion kleinere Mengen an Rüstungsmaterial in Österreich.

Aus der Sowjetunion waren dies:

27 Stk. Panzer T34/85
1 Stk. Bergepanzer auf T34 Fahrgestell (nur zum Abschleppen geeignet)
2 Stk. SIL 151 LKW mit Aufbau als "Fliegerleittrupp-Wagen"
4 Stk. Yakovlev YAK-11 Schulflugzeuge
4 Stk. Yakovlev YAK-18 Schulflugzeuge
und einiges an Handfeuerwaffen...

Als ab 1962/63 die Panzerbataillone einheitlich mit "M60 A1" und Ende der 60iger Jahre die Jagdpanzerverbände mit dem Jagdpanzer "Kürassier" ausgestattet wurden, kam es zur Ausmusterung der ersten Panzergeneration des ÖBH.

Die Türme samt Kanonen von M24, M47, Charioteer und der T34 wurden zur Ausstattung der damals in Ausbau befindlichen "Festen Anlagen" (FAn) verwendet. Teilweise wurden die Pz-Türme auf Drehringen in die Stahlbetonbunker mit Scharte eingebaut, bei einigen Typen wurde der Turm auf einen in der Bunkerdecke eingelassenen Drehring frei aufgesetzt. Diese Pz-Türme wurden zur Tarnung mit einer leicht demontierbaren Holzhütte überbaut. Bei ein paar wenigen Anlagen wurde der gesamte Kampfpanzer T34 in den Bunker gestellt. Etwa vergleichbar mit einer Fertigteilgarage mit 60 cm Stahlbetonwänden und statt dem Garagentor eben eine Schiessscharte für die Pz-Kanone...

Ab Mitte der 1970iger Jahre wurde der Ausbau der Raumverteidigung durch Errichtung weiterer FAn forciert. Dafür wurden von den kanadischen und niederländischen Streitkräften einige hundert Centurion-Kampfpanzer erworben und deren Türme für die FAn verwendet. Gleichzeitig kam es aber auch zur Umrüstung alter FAn auf Centurion-Türme, um eine einheitliche Ausstattung mit Kaliber 10,5 cm zu erzielen. Aus Kostengründen blieben auch einige Anlagen, wie der hier im Thema behandelte T34 jahrelang erhalten...

lg
josef

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Leif
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Beitrag von Leif » 13.03.2011 21:18

Hallo!

Wie im Unterirdisch-Forum zu lesen ist, soll alles vom Bundesheer dem Museum am Wurzenpass zur Verfügung gestellte Material auf Kosten von dem Museumsbetreiber zurückgegeben werden müssen.

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=8319

Wenn ich die Beiträge so lese, scheint es eher um Machtspielchen eines österreicheschen Verteidigungsministers zu gehen.

Viele Grüße,
Leif

Nussi
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Beitrag von Nussi » 30.12.2016 17:58

Im Bregenzerwald wurden die beiden Panzertürme erst im Sommer 2016 ausgebaut. Kennt jemand die Anlage? Ich dachte immer, alle FAn seien längst rückgebaut.

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Beitrag von redsea » 30.12.2016 19:32

Hallo Nussi,

diese Seite ist Dir sicherlich bekannt, oder?

Viele Grüße

Kai

Nussi
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Beitrag von Nussi » 30.12.2016 20:33

Ja, die entsprechenden Nachrichtenseiten kenne ich. Aus den Bildern geht aber nie hervor, wie groß die Anlage insgesamt war. Ich weiß, dass die Anlagen immer eher klein waren und kenne auch die Anlage am Wurzenpass vom Anschauen. Da aber der Bregenzerwald für mich ein Tagessusflug wäre, würde es mich interessieren, ob es überhaupt noch groß was zu sehen gibt.

Viele Grüße
Jörg

Pogg 3000
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Beitrag von Pogg 3000 » 31.12.2016 09:17

Liebe Foristen,

ich möchte euch Allen nur kurz meinen Dank für Geschichtsspuren (insgesamt) aussprechen.

Von diesem Thema hatte ich noch nie etwas gehört, das Thema finde ich sehr interessant!

In diesem Sinn, weiter so,


...bis nächstes Jahr, Thomas

josef
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Beitrag von josef » 31.12.2016 15:15

Nussi hat geschrieben:Ja, die entsprechenden Nachrichtenseiten kenne ich. Aus den Bildern geht aber nie hervor, wie groß die Anlage insgesamt war. Ich weiß, dass die Anlagen immer eher klein waren und kenne auch die Anlage am Wurzenpass vom Anschauen. Da aber der Bregenzerwald für mich ein Tagessusflug wäre, würde es mich interessieren, ob es überhaupt noch groß was zu sehen gibt...
Servus Nussi,
kenne zwar die 2 "Festen Anlagen" (FAn) im fernen Vorarlberg nicht, kann aber vom Typ her mit Bestimmtheit sagen, dass es sich dabei um "Standardausführungen" handelt(e)! Wenn Du schon das Bunkermuseum Wurzenpassin Kärnten besichtigt hast, erübrigt sich meines Erachtens ein Tagesausflug...
Nach einem Abbau des Pz-Turmes wird das wenige noch brauchbare Inventar aus den unterirdischen Räumlichkeiten einer FAn entfernt und der Schacht mit dem ehemaligen Drehring des Pz-Turmes wird mit einer runden Fertigteilbetonplatte abgedeckt (-> Absturzsicherung). Bei diesen, wie auf den Fotos aus Vorarlberg erkennbaren, Systembauten gab es eigentlich nur Unterschiede bei den Pz-Türmen, wobei letztlich der Großteil aus "Centurion-Türmen" mit 10,5 cm Pz-Kanone bestand. Individuell gestaltet waren nur die Einstiegsbereiche und Notausstiege, da diese den jeweiligen örtlichen Geländeverhältnissen angepasst waren.

Mehr Individualität gab es bei den "Schartenbunkern", bei denen die diversen Geschütze voll verbunkert eingebaut waren und das Geschützrohr durch eine Schartenöffnung nach außen ragte.

Nachfolgend für Interessierte jede Menge Links zu Threads im "Nachbarforum" zum Themenkreis der ehemaligen "Raumverteidigung" mit den FAn und sonstigen Sperranlagen in Österreich während des "Kalten Krieges".
Viel Spaß beim Lesen "in stillen Stunden" der mehr oder weniger qualifizierten Beiträge:

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... hp?t=13059

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=3111

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=7572

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=8507

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... hp?t=10535

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... hp?t=12810

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=7554

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=7587

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=7597

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=7586

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=7610

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=7604

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=7608

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=7580

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=7593

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=5110

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=7582

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... hp?t=12191

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=7589

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=7578

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=7560

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=8856

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/ ... php?t=7599


In diesem Sinne wünsche ich ALLEN hier einen guten Rutsch und Prosit 2017,

josef vom "Nachbarforum" ;)

Pogg 3000
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Sagenhaft !

Beitrag von Pogg 3000 » 01.01.2017 10:42

Servus Josef, hallo "Rest",

danke für die Tipp's, du rettest mir die Abende vorm Kamin.

Von den Verteidigungspunkten hab ich noch nie was gehört, die Linien in unseren gemeinsamen Nachbarland sind ja inzwischen, auch dank Geschichtsspuren, inzwischen bekannt, "Euere" waren mir unbekannt.

[Was bei mir aber nicht viel heißen muss, jahrzehntelang fahr ich schon täglich durchs "Niemandsland" (Südpfalz) und hab erst hier erfahren was ich alles "hätte sehn können, wenn ich's gewusst hätte.. (Ich denke das geht vielen so..)]

Ein schönes neues Jahr, natürlich auch für "den Rest" wünscht,

Thomas

josef
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Re: Sagenhaft !

Beitrag von josef » 01.01.2017 12:08

Pogg 3000 hat geschrieben:...danke für die Tipp's, du rettest mir die Abende vorm Kamin...
Freut mich :-)

Habe vergessen... um alle Anhänge (Fotos, Karten usw.) zu sehen, wird eine "schmerzlose" Anmeldung bei www.unterirdisch.de erforderlich sein

lg
josef

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