Abriss Stoeberhai begonnen?

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Gast

Beitrag von Gast » 12.10.2005 16:48

Zum Thema Rauchen, auf dem Turm B beim Heer hing das vom Schichtführer ab. Sonst auf dem Flur.

Gruss Pressco

Gast

Re: BauSchaeden <-> "SollBruchStelle"

Beitrag von Gast » 14.10.2005 11:37

Herwig hat geschrieben:Ist hier jemand vom Fach, der weiss, wie derartige FeuchtigkeitsSchaeden sich auf
StahlBeton auswirken? Ob man aus der Beschaedigung des Turmes durch den Sturz
beurteilen kann, dass sich die BauSubstanz tatsaechlich in einem derart gefaehrlichen Zustand
befand, dass schon allein aus diesem Grunde der unverzuegliche TurmRueckbau noetig war?
Ob das TruemmerBild bei intaktem Beton deutlich anders ausgesehen haette?
Ich bin zwar nicht vom Fach, aber ich weiß, was ich gesehen habe. Bei meinem letzten Besuch im Turm habe ich gesehen, dass es zwar ein paar "Schönheitsfehler gegeben hat, aber ich würde darauf wetten, dass der Turm noch 50 Jahre stehen geblieben wäre. Natürlich hat der Zahn der Zeit an der Wulst genagt, aber der Restliche Beton war von aussen noch nicht gerissen o.ä.

Und wer den Turm gesehen hat, als er nach dem Fall dort gelegen hat, der wird feststellen, dass die Aussenhülle kaum Schaden genommen hat.

Es bedurfte also schon brachialer Maschinen- und Sprengstoffgewalt um den Koloss umzuwerfen.

Wilm

Beitrag von Wilm » 14.10.2005 22:04

Also die bauliche Substanz des Turms kann ich auch nur subjektiv betrachten, ich bin weder von Fach, noch habe ich einen feuchten Keller.

Der Zustand des Zugangsstollens hat sich wesentlich von 2003 auf 2004 verändert. War in Jahr 2003 noch ein Großteil der Kalkfarbe an dem Stollen, hat sich dieses Bild im Jahr 2004 eher als eine Tropfsteinhöhle entpuppt.

Die Wendeltreppe hatte wirklich massiv gelitten, was aber auch 1993 schon nicht anders war. Blank getretene Stufen gammeln halt etwas schneller.

Die Außenluke auf die Decke der 11ten Etage ist uns schon während des aktiven Dienstes auf den Angeln gerissen, daher warscheinlich auch der desolate Zustand in den letzten Tagen des Turmes.

Ob der Turm die nächsten 50 Jahre noch gestanden hätte möchte ich nicht beurteilen, eine riskante Baufälligkeit konnte ich allerdings nicht feststellen !

Für mich hat sich meine alte Dienststelle zum letzten Schlaf gelegt und wird jetzt an seinem angestammten Platz dem Erdboden gleich gemacht. De mortuis nihil nissibene ! Es ist mir lieber auf historischen Grund dort oben verweilen zu können, als zu wissen, dass der Turm sich unter einer neuen Autobahn als Schotterkörper wiederfindet.

Das waren meine letzten Gedanken zum Turm Charly, der Ajaxflasche in Harz.

Grüße aus der alten TE190

Wilm

Gast

AussenLuke / Historischer Grund

Beitrag von Gast » 22.10.2005 14:44

2005-10-22 14:28:56 MESZ

> Die Außenluke auf die Decke der 11ten Etage ist uns schon
> während des aktiven Dienstes auf den Angeln gerissen, daher
> warscheinlich auch der desolate Zustand in den letzten Tagen
> des Turmes.

Wieso wurde das nicht repariert, wenn der Turm noch
im aktiven Dienst war?

> Für mich hat sich meine alte Dienststelle zum letzten Schlaf
> gelegt und wird jetzt an seinem angestammten Platz dem
> Erdboden gleich gemacht. De mortuis nihil nissibene ! Es ist
> mir lieber auf historischen Grund dort oben verweilen zu
> können, als zu wissen, dass der Turm sich unter einer
> neuen Autobahn als Schotterkörper wiederfindet.

Dieser GedankenGang ist mir durchaus nicht fremd. Mein
Vater war Historiker - und in frueher Jugend gab es viele
Wanderungen zu irgendwelchen archaeologischen - tja,
sagen wir ruhig "LostPlaces", denn das war es meistens.
Angekuendigt als "Wuestung" oder "Festung", bei uns
Kindern dann farbigste Assoziationen hervorrufend, so
in Richtung vollstaendige, wehrhafte Burg oder so,
WuerstchenBude inclusive.

Und dann standen wir im Wald vor einem ErdHuegel, und mein
Vater sagte: "Das ist es!" Und ausser Phantasie blieb uns
Kindern zur Wuerdigung nichts anderes uebrig. Und eine
WuerstchenBude gab es auch nie.

Fuer den Huegel auf dem Stoeberhai werden wir etwas
mehr als Phantasie haben - unsere Kids aber nicht mehr.

Herwig

Wilm

Beitrag von Wilm » 23.10.2005 23:03

Herwig,
das ist der Lauf der Dinge!

Was uns heute berührt wird für die nächsten Generationen vielleicht noch als Erzählung bleiben. Verstehen was ein Turm dort war, wird nur der verstehen, der ihn auch wirklich gesehen und gelebt hat.

Sollten wir uns im April des nächsten Jahres dort oben auf der Wiese treffen werden wir beide ein befremdendes Gefühl haben. Sind wir dort, oder doch nicht ?

Ich habe nie die alte Stellung kennengelernt, aber die anderen älteren sprachen davon. Surreal oder irreal ?

Panta Rhei, alles fließt.

Es mag eine Sekunde der Geschichte sein, doch für uns sind es Minuten und Stunden....

Das war jetzt mein Wort zum Sonntag. Lassen wir den alten Kumpel einfach dem Abrissunternehmer und widmen wir und den anderen Erinnerungen; Denn der Turm war nur die Hülle unserer Dinge über die wir sprechen. Damals ist damals, Beton ist Beton.

Grüße aus dem Eichsfeld

Wilm TE190

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 01.11.2005 16:47

Nach diesem eigentlich sehr passenden Schlußwort von Wilm habe ich den Thread mal etwas aufgeräumt und den Part mit der Hupe in den Smalltalk verschoben..

Mike

ArJa

Beitrag von ArJa » 17.11.2005 15:31

Habe erst durch Zufall von der Sprengung erfahren. Ich war Mitte 1979 bis Ende 1980 "Tastfunker" in der 9.Etage ( gewissermaßen bei den Untermietern des Heeres). Schade, schade - als ehem. Stöberhaisoldat ist bei den Bildern viel Wehmut aufgekommen.
Nur 2 kurze Dinge zu den angesprochenen Highlights des Turms.
Die Benutzung der Notrutsche war auch schon Beginn der 80er strikt untersagt, was nicht heißt, dass wir in der Nachtschicht nicht doch einige kleine Rallyes durchgeführt haben ;-) und gequarzt wurde während der Schicht ohne Ende. 1 Schachtel pro Nachtschicht ( Mitternacht bis 8 Uhr morgens ) war Pflicht.

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