Abbriss Tiefbunker Hamburg, Wandsbeker Chaussee

Luftschutzbunker, zivile Bunkeranlagen und Schutzbauwerke des 2. Weltkriegs
Deichgraf63
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Beitrag von Deichgraf63 » 06.02.2014 15:54

Hallo,
danke für das Detailbild. Da versteckte sich ja ein richtig massives Bauwerk in der Erde. Mit Gebäuden überbaut ist wohl gar nicht so selten, auch bei Neubauten nach dem Krieg.
Kann es sein, dass die linke Wand keine Bewehrung hat? Eisen war ja immer sehr knapp.
Nun mal einige Fragen: Der Bunker lag ja im Grunde auf der falschen Seite vom S-Bahnhof.
Gab es dort mal einen Übergang oder eine Überführung über die Gleise? Ich habe nichts dazu gefunden.
Der Eingang war dort, wo jetzt die Baugrube ist, gab oder gibt es auf der anderen Seite dann den Notausgang? Ist der zugänglich oder verfüllt worden? Ist inzwischen etwas über die Nutzung des Bunkers bekannt, im Krieg und danach?
MfG

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klaushh (†)
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Tiefbunker Wandsbeker Chaussee

Beitrag von klaushh (†) » 06.02.2014 18:29

Moin, moin!

@Deichgraf63
Zu Deinen Fragen:
1. Moniereisen befindet sich sowohl in den Außenwänden als auch in der Decke.
2. Der Bunker liegt nicht auf der "falschen" Seite vom Bahnsteig. Auf der Westseite (falls damals dort Platz gewesen wäre) wäre Zugang auch nicht einfacher gewesen. Ich gehe davon aus, dass die Personen folgenden Weg gehen mußten: S-Bahn --> Bahnsteig --> Treppe rauf zur Straßenbrücke --> nach rechts einige Meter Fußweg auf der (heutigen) Wandsbeker Chaussee --> abbiegen nach rechts zum Bunker und rein! Sicher ein recht aufwändiger und umständlicher Weg. Ob es vom Bahnkörper eine Treppe rauf auf den Hang oder gar eine Fußgängerbrücke gab, weiß ich nicht, vermute aber nicht. Notfalls den Abhang hinaufkrabbeln.
Zu berücksichtigen ist dabei, dass es früher bei der S-bahn keine Stromschiene sondern eine Oberleitung gab, und dass auf den Gleisen der Güterumgehungsbahn (damals eingleisig?) auch nicht viel Verkehr gewesen sein wird.
3. Der Bunker hat(te) zwei Enden (erstaunlicherweise) und an jedem Ende einen "richtigen" Niedergang (daraus könnte man schließen, dass auch Vorkehrungen getroffen waren, dass man wenigstens den südlichen Eingang auch direkt von den S-Bahngleisen aus erreichen sollte).
4. Nutzung im Krieg: ganz sicher bestimmungsgemäß als LS-Bunker.
5. Nutzung nach dem Krieg: zumindest zeitweise als Lager und Ausstellungsraum für Sanitäreinrichtungen.

Gruß
klaushh
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!

Septime
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Beitrag von Septime » 12.06.2014 22:30

Ich habe heute mal einen flüchtigen Blick auf die Baustelle werfen können (durch den Bauzaun) es sah von meiner Position so aus, als wäre direkt an den Rohren (die an der Bahnlinie verlaufen), noch etwas aus Beton zu sehen. Dachte erst daran, dass es zu dem nun "angebrochenen" Bunker gehören könnte, sah dafür aber zu unbeschädigt aus (ca. 20m von dem Bunker entfernt).

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